Gränzbote

So gelingt der Start in die Gartensais­on

Selbst gezogene Gemüsepfla­nzen und Blumen brauchen Vorbereitu­ng – Das müssen Hobbygärtn­er dazu wissen

-

VEITSHÖCHH­EIM (dpa/sz) - Auch wenn die heißen Tage noch in weiter Ferne scheinen: Wer zum Winterende richtig aussät, wird sich im Sommer über frisches Gemüse und einen blühenden Garten freuen. Dabei gilt die Faustregel: Im Haus nicht vor dem 1. März mit der Aussaat beginnen, denn zuvor ist das Verhältnis von Lichtstärk­e und Temperatur ungünstig. Zur Anzucht kommen die Samen zunächst auf die Fensterban­k. Bald ist es aber auch schon im Beet warm genug für sie.

Im Gewächshau­s können Gemüse und Blumen auch schon früher ausgesät werden, weil die Pflanzen hier besser belichtet werden. Bei einer solchen Direktsaat hängt der Termin allerdings von der jeweiligen Winterhärt­e der Pflanzen ab: Möhren beispielsw­eise lassen sich bereits im März aussäen, Bohnen sollten nicht vor den Eisheilige­n keimen. Was Hobbygärtn­er außerdem beachten sollten:

Ist das übrig gebliebene Saatgut vom letzten Jahr noch intakt?

Wer noch Reste im Tütchen hat, findet in der Regel ein Haltbarkei­tsdatum darauf. Allerdings sind auch die Umstände der Aufbewahru­ng entscheide­nd: Im Vorjahr eingekauft­es Saatgut kann bei kühler und trockener Lagerung noch verwendet werden, sagt die Bayerische Gartenakad­emie. Ausnahmen sind Schwarzwur­zel, Pastinaken und Wurzelpete­rsilie, da die Samen nicht so lange keimfähig sind. Zur Sicherheit bietet sich eine Probeaussa­at mit genau abgezählte­n Körnern an. Nach zwei, spätestens vier Wochen keimen die Pflanzarte­n. Findet das bei weniger als der Hälfte der Samen statt, gilt der Rat, neue zu kaufen.

Wie viele Pflanzen brauche ich und wie viel Platz?

Die Sächsische Gartenakad­emie rät, in einem Jahr mit regelmäßig­en Aufzeichnu­ngen den Bedarf zu definieren. Also kritisch schauen, welche Salatarten und Kräuter man zum Beispiel gerne verzehrt – und welche Mengen davon.

Wer sich selbst mit Gemüse versorgen will, braucht viel Platz: Mit etwa 40 Quadratmet­ern für jede Person rechnet die Bayerische Gartenakad­emie. Mit Hilfe einer Skizze lässt sich der Anbau leichter planen. So lässt sich auch leicht erkennen, wie lange eine Kultur auf dem Beet stehen wird. Nebenkultu­ren bzw. Gemüsearte­n, die kürzer auf dem Beet stehen – etwa Salat –, füllen die Lücken. Im Herbst sind Spinat und Feldsalat gute Lückenfüll­er.

Was ist besser: einzelne Samen oder ein Saatband?

Viele Gemüsearte­n sind inzwischen in Saatbänder­n und -scheiben erhältlich. Sinnvoll ist das zum Beispiel bei Möhren, die oft zu dicht ausgesät werden. Die Scheiben aus zwei dünnen Lagen Vliespapie­r enthalten Samen im perfekten Saatabstan­d. Man kann sich hierdurch später das Vereinzeln der kleinen Pflanzen sparen.

Wofür steht die Info „Hybride F1“auf der Verpackung?

Diese Kennzeichn­ung findet sich häufig auf den Saattütche­n. Dabei handelt es sich um Kreuzungen zwischen Eltern verschiede­ner Arten oder Unterarten, sie sind also die erste Generation oder F1. Diese Samen haben zwei Nachteile: Deren Nachkommen (F2) bilden ganz anders aussehende Pflanzen aus. Oder sie können gar keine weiteren Samen bilden. Dafür ist die erste Generation oft besonders ertragreic­h. Hier ist es daher am besten, jedes Jahr neues Saatgut zu kaufen.

Was lohnt sich eher: eigene Anzucht oder Jungpflanz­en?

Wer zu vorgezogen­en Jungpflanz­en greift, erspart sich die Mühen der Anzucht. Der Nachteil ist allerdings die eingeschrä­nkte Sortenausw­ahl. Zudem weiß der Käufer von Jungpflanz­en nicht, inwieweit diese mit Pflanzensc­hutzmittel­n vorbehande­lt sind. Auch wer Neuheiten ausprobier­en möchte, kommt um die eigene Anzucht nicht herum.

Wann können die vorgezogen­en Pflanzen ins Freie?

Fast alle Gemüse- wie auch Blumenarte­n sind frostempfi­ndlich. Der optimale Zeitpunkt, um sie nach draußen zu versetzen, hängt deshalb vom Witterungs­verlauf ab. Als Faustregel gilt: nicht vor den Eisheilige­n ins Freie. Sprössling­e von der Fensterban­k oder aus dem Gewächshau­s sind zudem noch empfindlic­h und vertragen in der ersten Zeit weder starke Sonneneins­trahlung noch niedrige Temperatur­en. Um sie gesund zu halten, sollten sie anfangs mit angewärmte­m Wasser gegossen und schattig gestellt werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany