Altes Landratsamt wird verkauft
Nach Umzug in die Bahnhofstraße 2021 will das Land die Immobilie veräußern.
●
TUTTLINGEN - Wenn der Erweiterungsbau des Tuttlinger Landratsamtes fertig ist – das wird voraussichtlich Anfang 2021 der Fall sein – werden rund 275 Arbeitsplätze von den Außenstellen an den zentralen Standort Bahnhofstraße 100 verlagert werden. Nur: Was geschieht dann mit den Außenstellen?
Die Gebäude sind teilweise vom Kreis angemietet, so auch das alte Landratsamt an der Alleenstraße, in dem Forst- und Landwirtschaftsamt untergebracht sind. Das Gebäude gehört dem Land. Das denkt über einen Verkauf der Immobilie nach, heißt es. „Stand heute gibt es keine Folgenutzung dafür“, sagt Thomas Steier, Leiter des Amtes Vermögen und Bau in Konstanz, das für die operativen Aufgaben des Landesbetriebs zuständig ist. Denn es gebe momentan keine Landesbehörde, die es unterzubringen gelte.
Deshalb soll die Immobilie nach Kündigung des Mietverhältnisses durch die Landkreisverwaltung zum Verkauf ausgeschrieben werden. „Aber das dauert ja noch. Bis dahin kann noch einiges passieren“, fügt Steier an.
330 zusätzliche Arbeitsplätze
Durch den Erweiterungsbau, der am zentralen Standort des Landratsamtes in der Bahnhofstraße 100 erfolgt, werden dort rund 330 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Laut Nadja Seibert, Sprecherin des Landratsamtes Tuttlingen, ziehen die Außenstellen aber nicht eins zu eins in den Neubau ein. Seibert: „Einige werden auch in das Bestandsgebäude umsiedeln.“Insgesamt werden nach Fertigstellung des Erweiterungsbaus etwa 275 Mitarbeiter zusätzlich am Zentralstandort in der Bahnhofstraße arbeiten.
Die Kreisverwaltung sei aktuell schon mit Vermietern der Außenstellen im Gespräch und hätte zum Beispiel gegenüber dem Land angekündigt, „dass wir eine Kündigung zum Jahresanfang 2021 ins Auge fassen“. Momentan arbeiten rund 100 Landratsamts-Beschäftigte in dem alten Gebäude in der Alleenstraße. Das Haus ist Baujahr 1930 und wurde in den Jahren 1960/61 um weitere Geschosse erweitert. Ein Neubau kam zwei Jahre später hinzu, was eine Gesamtnutzfläche von 2000 Quadratmeter ergibt. 1993 ging der Komplex laut Steier in Landesbesitz über. Zu den Preisvorstellungen bei einer Veräußerung sagt er nicht viel. Nur: „Das wird ganz seriös angegangen.“
Die meisten anderen Mietverträge seien so gestaltet, „dass wir flexibel reagieren können beziehungsweise eine Laufzeit bis Ende 2020 haben “, so Seibert: „Da haben wir im Vorfeld darauf geachtet.“
Im Luginsfeldweg sind derzeit Gesundheitsamt, Amt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz untergebracht. Da das Gebäude im Umfeld des Klinikums liegt, könnte es langfristig eine Option für eine Eigennutzung durch das Klinikum sein, dem das Gebäude gehört. „Es gibt zu diesem Thema eine Vielzahl von Gesprächen. Aber leider ist davon noch nichts so konkret, dass Geschäftsführer Peter Sartor darüber etwas in der Öffentlichkeit verlauten lassen möchte“, heißt es auf Nachfrage unserer Zeitung aus der Pressestelle des Klinikums.
Die Räume in der Bahnhofstraße 80, die dem Landkreis Tuttlingen gehören, wird nach dem Umzug des Versorgungsamtes in die Bahnhofstraße 100 vom Kreis weiter genutzt. Dort soll das Forstamt einziehen. Dagegen ist die weitere Nutzung der Büros in der Außenstelle Bahnhofstraße 121 noch offen – hier ist das Land Vermieter.
In der Bahnhofstraße 2 hat der Kreis das erste Obergeschoss von der Kreissparkasse angemietet. Das Amt für Energie, Abfallwirtschaft und Straßen wird in den Zentralbau umziehen. Seibert: „Die Nachnutzung ist uns nicht bekannt.“Der Mietvertrag laufe auf unbestimmte Zeit, doch es greife eine sechsmonatige Kündigungsfrist.