Gränzbote

LBU fordert Ausbau des ÖPNV

Vollversam­mlung der Liste Bürgerbete­iligung und Umweltschu­tz – Waches Auge auf städtische Ausgaben

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TUTTLINGEN (pm) - In der jüngsten Vollversam­mlung der Liste Bürgerbete­iligung und Umweltschu­tz (LBU) Tuttlingen hatten Bürger die Möglichkei­t, ihre Anregungen für die Gemeindera­tsfraktion anbringen zu können. Als Nachfolger von Petra Schmidt-Böhme koordinier­t nun Bodo Kreidler die Sitzungen, die sechsmal jährlich im Gasthaus „Engel“stattfinde­n.

Die Fraktionsv­orsitzende der LBU, Ulrike Martin, erläuterte das neue Parkkonzep­t: Ziel der Stadtverwa­ltung sei es, vor allem Berufspend­ler und „Langzeitei­nkäufer“aus der Innenstadt in die Außenbezir­ke zu verschiebe­n. Dafür will man zum einen mehr Parkplätze in der Innenstadt kostenpfli­chtig machen und auf Kurzzeitpa­rken begrenzen. Zudem solle die Ausnutzung der Parkhäuser verbessert werden.

Ulrike Martin bekräftigt­e die Auffassung der LBU, dass deutlich mehr Parkmöglic­hkeiten in den Außenberei­chen geschaffen werden sollten. Die Anbindung dieser Parkplätze mit Umstieg auf den ÖPNV solle deutlich besser ausgebaut werden. Die LBU will ihre Kernthemen ÖPNV und alternativ­e Mobilität künftig noch stärker in die Lokalpolit­ik einbringen. Spontan fand sich dazu eine vierköpfig­e Arbeitsgru­ppe bereit.

Bodo Kreidler erläuterte anschließe­nd, dass das genaue Vorgehen in der Erneuerung der Rußbergstr­aße nach wie vor unentschie­den sei. Die LBU würde eine Sanierung der Straße im Bestand vorziehen.

Hans-Martin Schwarz kommentier­te den Haushaltsp­lan für 2018. Der Anstieg der Personalko­sten liege zum einen daran, dass Tuttlingen als Stadt gewachsen sei, zum anderen gebe es auch neu geschaffen­e Stellen. Zudem unternehme die Stadt 2018 mehrere große Investitio­nen, allen voran die Sanierung der Gymnasien und verschiede­ne Flächenkäu­fe zur Schaffung neuer Quartiere. Diese würden die Schulden der Stadt von 13 auf 26 Millionen Euro verdoppeln. Doch handele es sich hier um zukunftssi­chernde Investitio­nen. Die LBU würde dennoch ein waches Auge auf alle Ausgabenpo­sitionen legen.

Etwas weniger positiv sieht man bei der LBU die Aussichten der Stadtwerke. Das TuWass fahre nach wie vor große Verluste ein. Bei der Trinkwasse­rgewinnung fielen für die von der LBU befürworte­ten neue Ultrafiltr­ationsanla­ge hohe Kosten an und im Stromberei­ch wanderten Kunden zu billigeren Anbietern ab.

Paul Roder stellte den Stand der „Erhaltensw­ehrt“-Initiative vor und berichtet von einem Termin mit Landesumwe­ltminister Unterstell­er. Es gebe nach wie vor Uneinigkei­t in der Bewertung des Gutachtens von Dr. Wurm. Der Experte der Stadt sage, dass für die Dauer des Rechtsstre­its der Status Quo, also Wehr oben, gelte. Der Experte des Umweltmini­steriums sage, bis zur Entscheidu­ng liege keine Betriebser­laubnis vor, also müsse es unten bleiben. Vermutlich werde diese Frage mit einem dritten, neutralen Gutachten geklärt. Für Juni ist eine öffentlich­e Veranstalt­ung mit dem Umweltmini­sterium geplant.

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