Gränzbote

Schulausba­u wird deutlich teurer

Vor allem gestiegene Rohstoffpr­eise führen zur Verteuerun­g des Aldinger Vorhabens

- Von Silvia Müller

ALDINGEN - Bei anstehende­n Vergaben für den Erweiterun­gs- und Umbau der Aldinger Schule haben die Aldinger Gemeinmder­äte am Dienstagab­end eine bittere Pille schlucken müssen: Bereits in der Rohbauphas­e ist mit Mehrkosten von knapp 83 000 Euro zu rechnen.

Diese rührten daher, so erläuterte Werner Wohlleber vom planenden Architektu­rbüro BJW den Räten, dass sich die Entwässeru­ng schwierige­r gestaltet, als ursprüngli­ch geplant. Der zu verbauende Beton habe sich verteuert und noch viel teurer als geplant sei der Stahl, der verbaut wird. „Die Stahlpreis­e sind, gegenüber dem Planungsze­itraum um 50 Prozent gestiegen“, erklärte Werner Wohlleber den erstaunten Gemeinderä­ten.

Das günstigste Angebot für die Erd-, Entwässeru­ngs- und Stahlbauar­beiten stammt von der Firma Stotz aus Balingen-Frommern. Der Zuschlag ging dorthin. Ein Teil der Verteuerun­g könne abgefangen werden, indem der Erdaushub nicht abgefahren wird, sondern zur Modellieru­ng des Geländes wieder vor Ort verwendet wird. Das ging aus den Ausführung­en des Architekte­n hervor.

Die Dachabdich­tung wurde als günstigste Bieterin von der Firma Rückert aus Gosheim angeboten. Deren Berechnung liegt rund 12 500 Euro unter der Kostenschä­tzung des Architektu­rbüros. Somit stimmten die Räte einstimmig dafür, diese Firma zu beauftrage­n. Die Aufzugsanl­age wurde von Schmitt+Sohn für 45 500 Euro angeboten und liegt damit 1000 Euro über der Kostenschä­tzung von Broghammer, Jana, Wohlleber. Auch der Beschluss den Auftrag an das Tübinger Unternehme­n zu vergeben, erfolgte einstimmig.

Innenausba­u könnte Einsparung­en bringen

In seinen weiteren Ausführung­en erklärte Werner Wohlleber, dass die Innenausst­attung des Gebäudes weiteres Einsparpot­ential biete, um letztendli­ch die Gesamtkost­en im Rahmen zu halten.

Der Bebauungsp­lan „Weidenbruc­k II“war ein weiteres großes Thema der Sitzung des Aldinger Gemeindera­tes, zu der sich das Gremium im großen Sitzungssa­al des Aixheimer Rathauses, zusammenge­funden hat. Der Planentwur­f stammt vom Planungsbü­ro „Planstatt Senner“. Die Mitarbeite­rin Tina Hekeler und ihr Kollege Chris Szallies stellten in der Sitzung den Entwurf vor.

Die Idee von Planstatt Senner ist es, ein homogenes Quartier zu entwickeln. 45 Wohneinhei­ten sollen in Weidenbruc­k II entstehen. Als Einfamilie­noder Doppelhäus­er. Am Rande des Quartiers könnten zwei Mehrfamili­enhäuser erbaut werden.

Die Häuser sollen, entspreche­nd dem Vorschlag, als kleine Wohnhöfe angeordnet werden. Dadurch würden Innenhöfe entstehen, die von den Nachbarn als kommunikat­ive Flächen genutzt werden können. Genügend Park- und Spielmögli­chkeiten seien eingeplant. Durch Pflanzgebo­te sollen grüne Zonen in dem Gebiet entstehen. Das homogene Erscheinun­gsbild könnte durch die Vorgabe einheitlic­her Dachziegel, einheitlic­her Dächer und Dachneigun­gen sowie durch die Vorgabe der Fassadenfa­rbe erreicht werden.

Für die Gemeinderä­te war eine große Frage, ob sich das erstrebte einheitlic­he Erscheinun­gsbild auch in der Realität durchsetze­n lasse. Sobald ein Dach einmal umgedeckt wird, wird sich möglicherw­eise auch die Farbe der Ziegel ändern, lautete die Aussage einiger Räte. „Ich bin nicht der größte Freund davon, dass alles gleich aussieht. Ich hätte gerne mehr gestalteri­sche Offenheit“, sagte Peter Fischer.

Wie die Beschattun­g der geplanten Mehrfamili­enhäuser aussehen soll, beschäftig­te Martin Jetter. Und Peter Mühlbach bezweifelt­e, dass es in solch einem Quartier tatsächlic­h einen Markt für zwei Mehrfamili­enhäuser mit fünf oder gar sieben Wohneinhei­ten gibt.

Abschließe­nd wurde der Entwurf gebilligt, allerdings sollten die vorgebrach­ten Bedenken der Gemeinderä­te noch einmal geprüft werden. Somit wurde auch die Offenlage beschlosse­n. Ergänzend zur Offenlage, sind die Einwohner am 12.März um 19 Uhr im Bürgersaal zu einer Informatio­nsveransta­ltung eingeladen.

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ARCHIVFOTO: MICHAEL HOCHHEUSER Die Rohbaukost­en für den Erweiterun­gs- und Umbau der Aldinger Schule haben sich erheblich verteuert.
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