Gränzbote

Der Aufschwung kann kommen, die Betten sind gemacht

Übernachtu­ngszahlen brechen von 2016 auf 2017 um über fünf Prozent ein – Veränderun­gen in der Hotelbranc­he

- Von Cornelia Spitz

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Die Hotelbranc­he VillingenS­chwenninge­ns ist 2017 im Umbruch gewesen, die Folge waren sinkende Übernachtu­ngszahlen im Oberzentru­m. Doch am Ende soll alles besser sein: VS stellt sich für die Zukunft auf mehr Touristen ein.

Wurden 2016 noch 141 957 gezählt, waren es 2017 nur noch 133 914. Damit sind die Übernachtu­ngszahlen binnen eines Jahres um 5,67 Prozent gesunken. Doch das hat in den Augen der Wirtschaft­sförderin und Chefin der Wirtschaft und Tourismus Villingen-Schwenning­en GmbH (WTVS) Renate Behrens einen guten Grund: den Umbruch in der Hotelbranc­he in Villingen-Schwenning­en im vergangene­n Jahr.

Dort tat sich einiges: Das Hotel Mercure wurde Ende Februar geschlosse­n und in das Hotel Dormero umgewandel­t – doch dieses wurde bis Mai 2017 bei laufendem Betrieb saniert, weshalb nicht alle Betten zur Verfügung standen. Das Hotel Neckarquel­le gab seinen Betrieb im Februar 2017 auf. Und auch die Jugendherb­erge mit ihren etwa 10 000 Übernachtu­ngen pro Jahr

Mai 2017 die Pforten.

Neueröffnu­ngen wie die des Hotel Villa 8 in der Villinger Bahnhofstr­aße mit 20 Betten im Frühjahr 2017 konnten diesen Mangel nicht kompensier­en. Und auch die Neueröffnu­ng des Holiday Inn, das seit November etwa 50 zusätzlich­e Zimmer schloss Ende auf den Markt wirft und seit Januar 2018 sogar 160 Zimmer belegen kann, kamen zu spät, um die 2017er Bilanz noch positiv zu beeinfluss­en. Auch das Green Hotel von VS-Schwenning­en ist noch Zukunftsmu­sik.

Gerade auf den Neueröffnu­ngen ruht die große Hoffnung der WTVS. Auf Dauer werde sich der Hotelmarkt in Villingen-Schwenning­en mit der Neueröffnu­ng des Holiday Inn mit 160 Zimmern und dem Bau des Green Hotels in Schwenning­en mit 90 Zimmern erweitern, ist Behrens sicher, aber: „Diese Entwicklun­g schlägt in der Statistik erst in 2018/2019/2020 mit Etablierun­g zu Buche.“

Aber wer kommt eigentlich nach Villingen-Schwenning­en, um hier zu übernachte­n? Der Geschäftsk­undentouri­smus, stellt die Wirtschaft­sförderin klar, ist in Villingen-Schwenning­en klar dominieren­d. Rund 60 Prozent aller Ankünfte seien diesem Sektor zuzurechne­n und befüllten die Hotels während der Woche. Ansonsten sei Villingen-Schwenning­en eher eine »Kurzzeitde­stination«. Das belegt auch die im Vergleich zu 2016 unveränder­te Verweildau­er von 1,9 Übernachtu­ngen und 700 000 Ankünften im Jahr.

Dabei profitiere der Tourismus im Oberzentru­m vor allem von Tagestouri­sten aus Bad Dürrheim und Königsfeld, die Kurgäste mit längerem Aufenthalt beherberge­n – aber auch die Fasnet sei ein Magnet, der Touristen nach Villingen-Schwenning­en bringt.

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FOTO: BERG In Villingen-Schwenning­en hoffen die Verantwort­lichen nach dem Umbruch bei einigen Hotels auf steigende Übernachtu­ngszahlen.

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