Glitzer, Glamour und nackte Haut
Die Travestie-Show „Pumps 45“reißt im ausverkauften Scala-Kino das Publikum mit
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TUTTLINGEN - „Ich bin was ich bin, und was ich bin ist ungewöhnlich“, mit dem Song von Adel Tawil ist am Sonntag im Scala-Kino ein ungewöhnlicher, aber faszinierender Nachmittag zu Ende gegangen. Zum Ende der zweiten ausverkauften Vorstellung der Travestie-Show „Pumps 45“hat es keinen der Besucher auf den Kinosesseln gehalten: Klatschend, pfeifend, mit lauten Zurufen forderten sie nach zweieinhalb Stunden begeisterndem Showprogramm von Regina Red, Chris Flower, Edda und Moderator und Sänger Diddi weitere Zugaben.
Die Zuschauer erwartete jeweils ein Abend, beziehungsweise ein Nachmittag, mit Comedy und Travestie, voller Glitzer, Glamour, nackter Haut, großer Gesten und Gefühle, beeindruckenden, fantasievollen, bunten Kostümen, aufwändigen Perücken und perfekt darauf abgestimmten stylischen Make-up. Eine Show, bei der die begeisternden Nummern Schlag auf Schlag die Aufmerksamkeit der Zuschauer forderten, und die dafür sorgten, dass für diese die Zeit wie im Fluge verging.
Hervorragend führte der smarte Moderator Diddi durch das Programm und bereicherte dieses mit seinem Live-Gesang. Egal, ob er am Anfang mit „Willkommen, bienvenue, welcome“aus dem Musical Cabaret begrüßte, als Uwe Jürgens, oder als der „schwule Bruder“ein Medley von Udo Jürgens sang, er wurde vom Publikum gefeiert. Aber nicht nur er: Die Show, die Christian Scharnetzki, Besitzer des Geschäftes „Home Living & Hair“organisiert hatte, bei der er als Chris Flower selbst mit auf der Bühne stand, faszinierte die Besucher. Von Beginn an ließen diese sich von den heißen, sexy, manchmal etwas frivolen Auftritten, von den frechen Sprüchen, den ab und an etwas unter die Gürtellinie gehenden Witzen – alles jedoch mit viel Humor und augenzwinkernd vorgetragen, von der Spielfreude der Akteure so richtig anstecken.
Egal ob„ „Maria und Margot Hellwig“im braven Dirndl „Servus, grüetzi, hallo“schmetterten, bei Sister Act gekonnt die Pupen mitspielten, Regina Red auf 40 Zentimeter hohen Plateau-Schuhen mit einem ACDCSong die „Hütte rockte“, Edda eine Riverdance-Nummer hinlegte, Chris Flower mal als Sissy kaiserlich daher kam, oder als Helene Fischer den perfekten Tag heraufbeschwor: Das Publikum ließ sich gerne mitreißen.
Die Choreographie, die Gesten und die Mimik der einzelnen Nummern entzündeten „den berühmten Funken“, der übersprang. Nicht nur bei „Dancing Queen“, oder dem fetzigen Disco-Fieber standen alle, klatschten, sangen und tanzten mit. Die zum Teil sehr voluminösen und opulenten Kostüme begeisterten ebenso, wie die knappen, sexy Varianten mit einem Hauch von „nix“.
Dem Text „Tanze Samba mit mir, Samba, Samba die ganze Nacht“entsprechend, hätten die meisten der Besucher mit den Akteuren noch gerne bis in die Nacht hinein getanzt. Doch auch diese glitzernde, funkelnde Show hatte ein Ende, und mit einer mutigen Demaskierung zu dem Song „Ich bin was ich bin“gesungen von Diddi, zeigten Regina Red, Chris Flower und Edda eindrucksvoll und ungeschminkt wer unter dem stylischen Make-up, den pompösen Kostümen und Perücken steckte. Das Publikum war begeistert und forderte jetzt schon eine Wiederholung der Show für das kommende Jahr.