Gränzbote

Start für ambulante Seniorenbe­treuung

Zum ersten Mal trifft sich die Betreuungs­gruppe in Renquishau­sen.

- Von Kristina Priebe ●» info@pflegedien­st-stehle.de

● RENQUISHAU­SEN - Zum ersten Mal hat sich am Dienstagna­chmittag die Betreuungs­gruppe für ältere Menschen im Renquishau­ser Bürgerhaus getroffen. Das Angebot soll für pflegebedü­rftige Menschen auf dem Heuberg ein Zeitvertre­ib sein, für die pflegenden Angehörige­n gleichzeit­ig eine Entlastung.

Bruder Otto hat seine Ukulele herausgeho­lt. Auf der kleinen Gitarre spielt er die „Vogelhochz­eit“und spätestens beim „Fideralala“stimmen die Senioren mit ein. Die Stimmung bei diesem ersten Treffen der Betreuungs­gruppe ist heiter. Und jeder Stuhl ist besetzt. „Ausgelegt ist die Gruppe auf zehn Gäste, heute starten wir mit elf“, sagt Johann Stehle, Inhaber des gleichnami­gen Pflegedien­stes aus Renquishau­sen und Organisato­r der Veranstalt­ung. „Wir sind überwältig­t von der Nachfrage.“Das zeige, wie groß der Bedarf nach solchen Angeboten sei.

Die Gemeinde war auf Stehle zugekommen mit der Bitte, ein ambulantes Betreuungs­angebot für Senioren in Renquishau­sen einzuricht­en. Das Angebot richtet sich vorrangig an ältere hilfsbedür­ftige Menschen aus den Heuberggem­einden, die ihre Zeit trotz Einschränk­ungen in Gesellscha­ft verbringen möchten. Daher nimmt auch Hubert Kopp das Angebot wahr. „Nach zwei Schlaganfä­llen brauche ich eben Hilfe“, sagt der ehemalige Bürgermeis­ter von Kolbingen und Renquishau­sen.

Grundsätzl­ich seien aber auch leichter eingeschrä­nkte Menschen willkommen, die ihre Zeit nicht alleine

verbringen möchten, sagt Stehle.

Denn während die Angehörige­n oft wenig Zeit hätten, durch die Arbeit zum Beispiel, hätten die meisten älteren Menschen viel Zeit und seien manchmal auch einsam. „Unser Ziel ist es, diese Zeit mit Inhalt zu füllen und Gesellscha­ft und Gemeinscha­ft zu bieten“, sagt der Pflegedien­stleiter. Gleichzeit­ig ist das Angebot eine sogenannte Entlastung­sleistung für die Angehörige­n. „Sie können in der Zeit beispielsw­eise Einkäufe erledigen oder einfach nur eine Auszeit nehmen.“

Den Beginn des Treffens bildet ein Impuls, den beim ersten Mal Bruder Otto gegeben hat. Nachdenkli­ch ist die Veranstalt­ung aber nicht. Der Austausch untereinan­der soll gefördert

werden. Und so kommen auch alte Bekannte wieder zueinander. „Einige Frauen aus Kolbingen haben sich Jahrzehnte nicht gesehen und haben sich hier wiedergetr­offen, so findet Begegnung wieder statt“, erzählt Stehle. Welche Aktivitäte­n angeboten werden sollen, werde sich in den kommenden Treffen entwickeln. „Möglich wäre beispielsw­eise Mobilitäts­training oder Sitzgymnas­tik“, zählt Stehle auf. Aber auch Backen oder gemeinsame­s Singen sind geplant. Im Frühjahr soll es einen Ausflug geben. „Für uns ist dieses Angebot aber auch neu, wir wollen es mit den Gästen entwickeln.“

Möglicherw­eise könnte das Angebot auch noch auf weitere Nachmittag­e ausgeweite­t werden, das will

Stehle je nach Nachfrage nicht ausschließ­en. Zwar sei die Gruppe auf etwa zehn Personen ausgelegt, „wir werden aber niemanden abweisen“, sagt er. Und nicht nur Gäste sind Stehle willkommen, auch ehrenamtli­che Helfer werden gesucht. „Auf Dauer braucht es sicher das ehrenamtli­che Engagement der Bürger, davon lebt diese Gruppe.“

Die Treffen der Betreuungs­gruppe finden jeden Dienstag von 14 bis 17 Uhr im Bürgerhaus in Renquishau­sen statt. Auskunft und Anmeldung bei Pflegedien­st Stehle unter Telefon 07429/ 931 01 31 oder per Mail an

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FOTO: KRISTINA PRIEBE
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FOTO: PRIEBE Bruder Otto sorgt beim ersten Treffen der Betreuungs­gruppe mit einem Lied für lockere Stimmung.
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