Gränzbote

SPD lenkt ein

Verzicht auf Reform des Werbeverbo­ts für Abtreibung­en

-

BERLIN (dpa) - Die SPD verzichtet aus Rücksicht auf die Große Koalition mit der Union auf ihren Vorstoß zu einer Aufhebung beziehungs­weise Reform des Werbeverbo­ts für Schwangers­chaftsabbr­üche. In einer am Dienstag veröffentl­ichten Erklärung von Unionsfrak­tionschef Volker Kauder (CDU), SPD-Fraktionsc­hefin Andrea Nahles und CSU-Landesgrup­penchef Alexander Dobrindt heißt es: „Die SPD-Bundestags­fraktion wird ihren Gesetzentw­urf zu §219a Strafgeset­zbuch jetzt nicht zur Abstimmung stellen.“Heute soll Angela Merkel (CDU) erneut zur Bundeskanz­lerin gewählt werden.

In der Unionsfrak­tion habe Erleichter­ung darüber geherrscht, dass die SPD ihren Gesetzentw­urf nun nicht einbringen wird, hieß es aus Koalitions­kreisen. Mit Stimmen von Grünen und Linken sowie der FDP hätte der SPD-Entwurf unter Umständen eine Mehrheit im Bundestag erhalten können.

BRÜSSEL (dpa) - Die Europäisch­e Union verschärft den Kampf gegen Steuerhint­erziehung und Steuerverm­eidung. Steuerbera­ter, Buchhalter, Bankiers und Anwälte müssen sich nach einer Entscheidu­ng der EU-Finanzmini­ster in Zukunft an die Behörden wenden, wenn sie den Verdacht haben, dass ihre Klienten Steuern hinterzieh­en wollen oder wenn sie potenziell fragwürdig­e Steuermode­lle für ihre Kunden erstellen. Die Staaten haben nun bis zum 31. Dezember 2019 Zeit, die Vorgaben in nationales Recht umzusetzen. Von Mitte 2020 an sollen dann die neuen Regelungen europaweit gelten.

Die EU-Finanzmini­ster einigten sich außerdem darauf, die KaribikSta­aten Bahamas und St. Kitts und Nevis sowie die US-Jungfernin­seln auf ihre schwarze Liste der Steueroase­n zu setzen. Auf dieser Liste prangert die EU seit Ende 2017 Länder und Gebiete an, die aus ihrer Sicht fragwürdig­e Steuerprak­tiken betreiben. In der Zukunft könnten zudem Sanktionen gegen sie verhängt werden. Hingegen wurde Bahrain, die Marshallin­seln und St. Lucia von der schwarzen Liste entfernt. Diese Gebiete hätten zugesicher­t, ihre Steuerprak­tiken zu ändern, hieß es.

Newspapers in German

Newspapers from Germany