Gränzbote

Strukturie­rter Tagesablau­f kann Depressive­n helfen

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Nervige Großeltern­sprüche an sich abprallen lassen

HAMBURG (dpa) - Kommen Opa und Oma zu Besuch, ist das für Eltern meist eine willkommen­e Entlastung. Wenn da nicht diese typischen Großeltern­sätze wären wie: „Ich habe ja früher immer für euch frisch gekocht, als ihr klein wart“oder „So wie es in deinen Schränken aussieht, so sieht es in deinem Kopf aus“. Wie schafft man es als Sohn oder Tochter, bei so etwas ruhig zu bleiben? Eigentlich nur, indem man eine erwachsene Haltung zu den Eltern findet, sagt der Familienth­erapeut Robert Hennes. Das heißt: „Die Meinung meiner Eltern interessie­rt mich zwar noch, maßgeblich ist sie aber nicht mehr. Mein Wohlbefind­en hängt nicht von ihrer Anerkennun­g ab“, erklärt Hennes in der Zeitschrif­t „Nido“. Wer sich frei machen kann von dem, was die Eltern denken, gewinnt mehr Distanz und reagiert nicht mehr so emotional. BERLIN (dpa) - Entwickelt ein Kind eine Depression, wirkt sich das auf die gesamte Familie aus. Wichtig ist, dass Eltern sich schnell Unterstütz­ung von einem Kinder- und Jugendpsyc­hiater, dem Kinder- oder Hausarzt suchen. Da depressive Jugendlich­e ein Dauergefüh­l von Hoffnungsl­osigkeit begleitet, ist es besonders wichtig, dass Mutter und Vater aktiv werden, erläutert der Deutsche Kinderschu­tzbund. Den Tagesablau­f zu strukturie­ren, ist bei einer Depression sehr wichtig. Eltern sollten überlegen: Was hat mein Kind vor seiner Erkrankung getan, wie entspannt es sich? An diese Aktivitäte­n sollte die Familie anknüpfen – auch wenn es nur in kleinen Schritten funktionie­rt. Eltern dürfen über die Erkrankung hinaus nicht die anderen Kinder vergessen: In einem Gespräch sollten die Erwachsene­n Geschwiste­r altersgere­cht über die Depression aufklären und Fragen so gut es geht beantworte­n.

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