Tuttlingen wäre der Gewinner
Dafür, dass Tuttlingen sein Polizeipräsidium verliert, gibt es Zugeständnisse: Das Referat Prävention mitsamt Leitung wird in Tuttlingen angesiedelt sein, ebenso die künftige Direktion Polizeireviere. Beides hat Ekkehard Falk, der die Umsetzung der Reform leitet, gestern im Gespräch mit unserer Zeitung nochmals bestätigt.
Wenn jetzt auch der Kriminal-Dauerdienst nach Tuttlingen wandern würde, inklusive der Fahndungsstelle Mühlhausen-Ehingen, dann wäre Tuttlingen nicht mehr der Verlierer der Polizeireform, sondern einer der Gewinner. Der künftige Präsidiumssitz Konstanz würde damit vor allem zum Verwaltungsorgan – doch die operativen Kräfte würden sich nicht im Kreis Konstanz bündeln.
Was ist also dran an diesem Gerücht? Das ist schwierig einzuschätzen. Bei der Polizeireform spielen auch Kostenberechnungen eine Rolle. Und vielleicht spricht für Tuttlingen schlicht und einfach die Tatsache, dass nach Verlagerung des Präsidiumssitzes Platz im Polizeigebäude vorhanden ist, den es zu nutzen gilt. Zudem liegt die Donaustadt recht zentral im künftigen Polizeipräsidium Konstanz. Die Kriminalstatistik hält dagegen durchaus Argumente gegen einen Abzug des KDD aus Singen bereit, was den Singener Oberbürgermeister Bernd Häusler dazu bewogen hat, deutliche Kritik an den Überlegungen zu äußern.
Wie auch immer: Tuttlingen würde sich gegen eine solche Aufwertung sicherlich nicht wehren. Zu wünschen ist, dass möglichst bald mit Gerüchten aufgeräumt wird und die tatsächlichen Entscheidungen klar genannt werden. Nicht zuletzt im Interesse der vielen Polizeibeamten und Beschäftigten samt ihrer Familien, die das direkt betrifft.