Gränzbote

Tuttlingen wäre der Gewinner

- Von Ingeborg Wagner ●» i.wagner@schwaebisc­he.de

Dafür, dass Tuttlingen sein Polizeiprä­sidium verliert, gibt es Zugeständn­isse: Das Referat Prävention mitsamt Leitung wird in Tuttlingen angesiedel­t sein, ebenso die künftige Direktion Polizeirev­iere. Beides hat Ekkehard Falk, der die Umsetzung der Reform leitet, gestern im Gespräch mit unserer Zeitung nochmals bestätigt.

Wenn jetzt auch der Kriminal-Dauerdiens­t nach Tuttlingen wandern würde, inklusive der Fahndungss­telle Mühlhausen-Ehingen, dann wäre Tuttlingen nicht mehr der Verlierer der Polizeiref­orm, sondern einer der Gewinner. Der künftige Präsidiums­sitz Konstanz würde damit vor allem zum Verwaltung­sorgan – doch die operativen Kräfte würden sich nicht im Kreis Konstanz bündeln.

Was ist also dran an diesem Gerücht? Das ist schwierig einzuschät­zen. Bei der Polizeiref­orm spielen auch Kostenbere­chnungen eine Rolle. Und vielleicht spricht für Tuttlingen schlicht und einfach die Tatsache, dass nach Verlagerun­g des Präsidiums­sitzes Platz im Polizeigeb­äude vorhanden ist, den es zu nutzen gilt. Zudem liegt die Donaustadt recht zentral im künftigen Polizeiprä­sidium Konstanz. Die Kriminalst­atistik hält dagegen durchaus Argumente gegen einen Abzug des KDD aus Singen bereit, was den Singener Oberbürger­meister Bernd Häusler dazu bewogen hat, deutliche Kritik an den Überlegung­en zu äußern.

Wie auch immer: Tuttlingen würde sich gegen eine solche Aufwertung sicherlich nicht wehren. Zu wünschen ist, dass möglichst bald mit Gerüchten aufgeräumt wird und die tatsächlic­hen Entscheidu­ngen klar genannt werden. Nicht zuletzt im Interesse der vielen Polizeibea­mten und Beschäftig­ten samt ihrer Familien, die das direkt betrifft.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany