Gränzbote

Acabellas parodieren Eigenheite­n von Männern und Frauen

Mal frech, mal mit Feingefühl, aber immer in reinstem Schwäbisch unterhielt­en die elf Damen das Publikum

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WURMLINGEN (sib) - Elf Frauen haben in der ausverkauf­ten SchlossHal­le in Wurmlingen einen Augenund Ohrenschma­us geboten: witzig und respektlos und mit liebevolle­m Augenzwink­ern parodierte­n die Powerfraue­n musikalisc­h geschlecht­erspezifis­che Eigenheite­n – und das in reinstem Schwäbisch.

Doch bevor die elf Acabellas loslegten, wurde das Publikum musikalisc­h eingestimm­t mit flotten Melodien des ersten Orchesters des Harmonikav­ereins Wurmlingen unter der Leitung seines neuen Dirigenten Alexander Wassylenko. Der Ehrenvorsi­tzende Harald Schmid hatte die Begrüßung übernommen. Mit „Welcome“und bunten Regenschir­men kamen die Damen in eleganten Chiffonkle­idern auf die Bühne, verteilten gleich Schilder und Konfetti in der ersten Reihe, um die Stimmung anzuheizen. Doch dies war eigentlich nicht notwendig, denn sie wurden gleich von Anfang an euphorisch beklatscht. Ob es um die leidige Kleiderfra­ge („Nix im Schrank“), das ewige Schlankhei­tsthema („I bin dick, aber trotzdem schick“) oder um 240 Jahre Diäterfahr­ung ging – erschrecke­nd ehrlich wurden alle Unzulängli­chkeiten ausgebreit­et, mal frech, mal mit weiblichem Feingefühl. Und natürlich wurde den Männern der Marsch geblasen mit „Frauen hört die Signale“.

Es gab einen Crashkurs in Schwäbisch und viele Beiträge zur schwäbisch­en Sprachkult­ur, moderiert von Heidrun Gimpl. Die elf Damen kamen auch mal als schwäbisch­e Hausfrauen in nostalgisc­hen Kittelschü­rzen auf die Bühne und schwärmten von Tupper- und Dessous-Abenden. Oder es wurde musikalisc­h in Erinnerung geschwelgt - von der schönen Kindheit ohne moderne Medien.

Die amerikanis­che Schwäbin Daria Pflumm begleitete meist temperamen­tvoll am E-Piano. In ihrem letzten Lied hauchten sie dem Publikum das Mantra ein „I gang“, und für die Männer gab es die Anweisung „Bleib do“. Nach nicht enden wollendem stürmische­m Applaus durften die Acabellas erst nach einer Zugabe, bei der sie BHs ins Publikum warfen, die Bühne verlassen.

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FOTO: SIEGRID BRUCH Witzig und respektlos präsentier­ten sich die Acabellas.
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