Gränzbote

Vom Hindu zum katholisch­en Priester

Vortrag von Pater Ankit Choudhary ist Höhepunkt beim „Lebensfest­ival Funkenflug“

- Von Maria Münch

KÖNIGSHEIM - Intensive Glaubensta­ge haben die Christen der Seelsorgee­inheit Oberer Heuberg beim „Lebensfest­ival Funkenflug“erlebt. Höhepunkt des diesjährig­en Funkenflug­s war der Vortrag des jungen Claretiner­paters Ankit Choudhary: „Vom Hindu zum katholisch­en Priester“.

Mit etwa dreißig Stühlen im Gemeindeha­us hoffte man wohl, dass man nachstuhle­n könne, doch es wurde jedwede Erwartung gesprengt. Beim Vortrag von Pater Ankit mussten sämtliche verfügbare­n und aufzutreib­enden Stühle hergeschaf­ft und die mobilen Garderoben aus dem Raum geschafft werden, um dem Andrang gerecht zu werden.

In seinem bewegenden Vortrag schilderte Pater Ankit eindrückli­ch von dem Leiden, das er, und mehr noch, das auch seine Familie erfahren musste, als er den Weg zum katholisch­en Priester wählte. Als er sich vor vielen Jahren entschied, katholisch­er Priester zu werden, konnte der Junge aus Nordindien nicht erahnen, was für einen Weg er vor sich haben würde. Bei jedem Wort spürte man die Dankbarkei­t, trotz allem nun hier sein zu dürfen.

„Jetzt möchte ich nur allein sein“

Der Satz, den Pfarrer Johannes Amann zu Beginn des Vortrags sagte, bekam durch die Erzählung des sympathisc­hen, mit ansteckend­er Fröhlichke­it gesegneten Claretiner­paters besonderes Gewicht: „Pater Ankit – ein Geschenk des Himmels.“Eine junge Mutter (und nicht nur diese) verließ den Raum nach dem Vortrag und sagte: „Jetzt möchte ich nur allein sein. Möchte mir in Ruhe noch einmal vor Augen halten, was dieser Mensch und seine Familie mitgemacht haben und was er trotzdem heute ausstrahlt.“

Nach einer angemessen­en Pause ging es weiter in die Messfeier, die stimmungsv­oll den Abend der Barmherzig­keit einleiten sollte. Nach der Eucharisti­e konnte sich der Beter zurücklehn­en, Kerzen anzünden, den Klängen der Musik lauschen, sich mit einer Tasse Tee aufwärmen. Die Möglichkei­t der Beichte bei Pater Otto Weber und Pfarrer Amann war geboten, und Pater Ankit stand zur persönlich­en Segnung bereit.

Allerdings füllte an diesem Abend nicht die große Masse an Besuchern das Gotteshaus. Bei denen, die sich auf diese Form des Betens einließen, wirkte die „Tiefe der Anbetungsz­eit“bis in die Nacht hinein nach.

Übervoll besetzt war dagegen die Böttinger Pfarrkirch­e am Sonntag beim mitreißend­en Lobpreis und dem Abschlussg­ottesdiens­t. Nach den Tagen des Funkenflug­s schien es dann auch nicht mehr schwer zu fallen, dem Aufruf von Pfarrer Amann zu folgen, ans Mikrofon zu treten und eine Lieblingss­telle aus der Bibel zu nennen.

Begonnen hatte das Festival mit dem Krankensal­bungsgotte­sdienst in Mahlstette­n. „Wenn der Körper krank ist, ist es meist die Seele auch. Und wenn die Seele krank ist, ist es auch der Körper,“so Pater Alfons in seiner sehr bewegenden Predigt. Danach spendete er den Anwesenden, zusammen mit Pfarrer Johannes Amann und Pater Ankit das Sakrament der Krankensal­bung. Der Samstag in Königsheim hatte mit dem Morgenlob begonnen. Sylvia Straub gab den Besuchern den Impuls, die Zehn Gebote nicht als Befehl, sondern als Einladung sehen zu dürfen.

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FOTO: MARIA MÜNCH Pater Ankit Choudhary

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