SC 04 hat derzeit keinen Präsidenten
Bernhard Mußgnug tritt nicht mehr an – Sascha Steiger ist neu im Vorstand
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TUTTLINGEN - Eine bedeutsame Änderung hat die Jahreshauptversammlung des SC 04 Tuttlingen am Montag im Sportheim geprägt: Rechtsanwalt Bernhard Mußgnug, seit der Fusion von FC 08 und TV Jahn 14 Jahre lang Präsident des Vereins und wegen einer Gerichtsverhandlung in Flensburg verhindert, kandidierte nicht mehr für dieses Amt. Der eher repräsentative Posten bleibt vorläufig unbesetzt. Als Nachfolger des ebenfalls zurückgetretenen Jochen Zeyher rückte Sascha Steiger in den Vorstand. Bernhard Mußgnug wurde einstimmig zum Ehrenpräsidenten gewählt.
Der 42-jährige Steiger, Inhaber einer Event- und Marketingagentur, der kürzlich das Tuttlinger Restaurant „Leo’s“übernommen hat, war anderthalb Jahre lang Vorstandsmitglied des SC Pfullendorf. Der Neue im SC-Vorstand übernimmt von Arnulf Hosch das Ressort Geschäftsbetrieb; Hosch wiederum löst Jochen Zeyher als Vorstand Finanzen ab.
Die restliche Vereinsführung bleibt wie bisher: Erik Bühler als Vorstand Sport, Tobias Andris als Vorstand Jugend und Rainer Hohner als Vorstand Öffentlichkeitsarbeit. Die Ämter sollen auch weiterhin alle zwei Jahre besetzt werden, jedoch quasi gestaffelt. Um diesen Rhythmus einzuleiten, wurden die Vorstände Sport und Öffentlichkeitsarbeit nur für ein Jahr gewählt, die drei anderen für die volle Amtszeit.
Präsident Mußgnug bedauerte in seinem von Arnulf Hosch verlesenen letzten Bericht, es sei dem SC 04 bisher nicht gelungen, sportlich Kontinuität und Nachhaltigkeit zu schaffen – so sei man am einstigen Ziel, bis 2014 in die Verbandsliga aufzusteigen, gescheitert. Dagegen lasse sich die Infrastruktur mit saniertem Stadion und Vereinsheim sehen. Deshalb befinde er die Voraussetzungen für einen Neustart als „optimal“.
„Public Viewing“ist an Auflagen gescheitert
Der Vorstand Öffentlichkeitsarbeit, Rainer Hohner, bedauerte, dass der SC 04 beim „Public Viewing“zur FußballWM einen Rückzieher machen musste – gescheitert sei das Vorhaben an Auflagen von FIFA und GEMA.
Jugend-Vorstand Tobias Andris berichtete von derzeit rund 220 Jugendlichen im SC 04. Bei den in die Verbandsstaffel aufgestiegenen AJunioren bestehe allerdings nach dem Weggang zahlreicher im vergangenen Sommer gekommener Spieler nun ein personeller Engpass. Ziel sei es weiterhin, eigene Spieler an die aktiven Mannschaften heranzuführen. Sechs der 20 Jugendtrainer wollen demnächst die C-Lizenz erwerben. Die Fußballfrauen hoffen laut Rainer Schulz auf Besserung der angespannten Personallage dank Aufwinds im Mädchenbereich.
Aktiven-Abteilungsleiter Ralph Tolk wertet den derzeit zweiten Tabellenplatz der ersten Mannschaft als Beweis für die „gute Entwicklung des jungen Teams“. Für die neuformierte 2. Mannschaft bilde der Klassenerhalt das Ziel.
Die bisher von Uta Gawlik geführte Damen-Gymastikabteilung hat in der Halle der Ludwig-Uhland-Realschule ein neues Domizil gefunden. Die Herzsportgruppe zählte zum Jahresende 101 Mitglieder. Den Fußball-Senioren fehlen laut Martin Klumpp genügend Spieler für einen konstanten Spielbetrieb.
Hauptkassierer Dietmar von Döllen betonte, der Verein habe 2017 „ein sehr gutes Ergebnis abgeliefert“. Der Überschuss lag in fünfstelliger Höhe, auch dank deutlich gesunkener Personalkosten und trotz Wegfalls zweier größerer Sponsoren.
Gertraude Ottmar führt jetzt die Damen-Gymnastikgruppe; neuer Kassenprüfer zusammen mit Michael Braun (wie bisher) ist Michael Schaffner. In den Hauptausschuss rücken Ex-Vorstand Jochen Zeyher sowie als Aktiven-Vertreter Carlos Hehl und Jonas Andris.
Einem Antrag des Ehrenvorsitzenden Ralf Kanzleiter gaben die knapp 80 Versammlungsteilnehmer teilweise statt: Der Jahres-Beitrag steigt um zehn Euro, für die Herzsportgruppe um fünf Euro und für Familien um 15 Euro.
Fünf neue Ehrenmitglieder
Fünf SC-Mitglieder wurden für 50 Jahre Vereins-Zugehörigkeit zu Ehrenmitgliedern ernannt: Helmut Blessing, Brigitte Fleck, Uta Gawlik, Walter Ottmar und Horst Stengelin. Die goldene Ehrennadel für 35 Jahre Mitgliedschaft erhielten Alfons Haas und Josef Zrinski. Silber für 25 Jahre gab es für Thomas Bitsch, Sebastian Kegreiß, Klaus Martin, Manfred Mußgnug, Uwe Pauli, Sandra Stange und Hannelore Weindinger.