Gränzbote

Immer mehr Kinder sind in der Ganztagsbe­treuung

Landrat Stefan Bär informiert sich über Betreuungs­angebote in Seitingen-Oberflacht

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SEITINGEN-OBERFLACHT (hör) Mit erweiterte­n Betreuungs­angeboten reagieren auch Schule und Kita in Seitingen-Oberflacht auf sich verändernd­e Familiensi­tuationen. Das hat Landrat Stefan Bär in einem Gespräch mit Grundschul-Rektor Armin Reiser, Kita-Leiterin Miriam Faitsch und Bürgermeis­ter Bernhard Flad am Dienstag bei seinem Besuch in der Grundschul­e erfahren.

„Wir sind jetzt schon im zweiten Jahr eine einzige Baustelle“, sagte Rektor Armin Reiser mit Blick auf den Rohbau, der ab nächstem Schuljahr die Ganztagsbe­treuung der Grundschul­e Seitingen-Oberflacht beherberge­n soll.

Trotz der räumlichen Improvisat­ion nutzen heute schon 43 der 113 Grundschül­er dieses Betreuungs­angebot. Laut Reiser mit steigender Tendenz. Darunter seien auch Ganztagssc­hüler aus Talheim, Durchhause­n und Gunningen. Bürgermeis­ter Flad sieht die Gemeinden heute in gegenseiti­gem Wettbewerb bei der Kinderbetr­euung. Bär warnte vor ruinösem Wettbewerb. Nicht jede Gemeinde könne Ganztagsbe­treuung vorhalten, deshalb brauche es zentrale Angebote, die von anderen mitgenutzt werden könnten. Kinderbetr­euung sei heute auch ein weicher Standortfa­ktor für den Arbeitsmar­kt: große Betriebe richteten eigene Krippen ein, um jungen Müttern eine schnelle Rückkehr an ihren Arbeitspla­tz zu ermögliche­n.

Reiser wies darauf hin, dass berufstäti­ge Eltern heute nach umfassende­r Betreuung im Kindergart­en auch hohe Erwartunge­n an die schulische­n Angebote hätten – bis hin zur Ferienbetr­euung. Nach Meinung von Flad und Bär sollte die nicht zur Verpflicht­ung für die Gemeinden werden.

Kita-Leiterin Miriam Faitsch sah hier Bedarf: So müssten Alleinerzi­ehende 60 Schließtag­e abdecken – bei einem eigenen Urlaubsans­pruch von 30 Tagen. Auch in der Kita SeitingenO­berflacht werden von sechs Gruppen eine als Ganztagsgr­uppe und zwei für Kinder unter drei geführt. Faitsch gab dem Landrat die Bitte um Schulungen, besonders im Bereich „Kindeswohl­gefährdung“, mit auf den Weg.

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