Gränzbote

Undefinier­bar tanzbar

Das Debütalbum „Closer“von Voga liefert satten Elektrosou­nd mit einer kräftigen Portion Indie

- Von Ingrid Augustin

RAVENSBURG - Nein – bei „Closer“von Voga (Gordeon Music) mag man sich einfach nicht entscheide­n. Denn es ist müsig, sich zu fragen, ob das Debütalbum der Musiker aus dem italienisc­hen Bergamo jetzt mehr nach Muse oder eher nach den Arctic Monkeys klingt. Oder hört man vielleicht eher die Editors raus oder doch gar Justin Timberlake? Ehrlich gesagt, spielt das auch gar keine Rolle. Denn das Album macht einfach Laune und sorgt für so richtig gute Vibes. Was mehr könnte man von einem Album erwarten.

Es erstaunt, dass man von Voga hierzuland­e gar nichts oder nur wenig gehört hat, denn schließlic­h liefert die 2014 von Producer Francesco Roncalli und dem Gitarriste­n Luca Breviario gegründete Band einen richtig satten, elektronis­chen DanceSound („Wasted Time“) kombiniert mit raffiniert­em UK-Indie („So What“). Und doch geht der Truppe, zu der auch Keyboarder Francesco Cavagnacch­i, Bassist Michele Mora und Drummer Federico Donati zählen, manchmal das Temperamen­t derart durch, dass das Etikett „Rockband“ebenfalls angebracht wäre („The Gift“). Vielleicht kommt dies aber auch davon, dass Voga erst einmal zahlreiche Auftritte in Italien absolviert­en, bevor sich sich schließlic­h in ein Studio begaben und die zwölf Lieder für ihr Debüt aufnahmen.

Individuel­le Vorlieben spürbar

Das Album profitiert enorm von dieser Erfahrenhe­it: Gesang und Instrument­e sind perfekt aufeinande­r eingespiel­t – obwohl jeder seine individuel­len Vorlieben für die anfangs genannten Bands ausleben darf. Und so zeichnen sich alle Songs von Voga mit überspannt­en Keyboard- („Secret“) und effektvoll­en Gitarrenri­ffs aus, die dank der Percussion tanzbar werden („Butterfly“). Dass die Texte dabei eher von belanglose­n Themen wie Clubs, Discos und deren Entourage sowie Beziehungs- oder Liebesgesc­hichten handeln, ist entschuldb­ar. Auch weil die Songs vor Lebensfreu­de triefen. Doch bleibt ein kleiner Wermutstro­pfen: Leider sind sich viele Tracks in Aufbau und Sound viel zu ähnlich, als dass man sie auf Anhieb voneinande­r unterschei­den könnte. Anspieltip­ps: „Secret“, „Wasted Time“, „The One“, „Amazing“und „Surrounded“.

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FOTO: LUCA VAGNI Voga haben sich tanzbaren Elektrosou­nds verschrieb­en.

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