Lebenslange Haft für Vierfachmörder
SCHAFISHEIM (dpa) - Für vierfachen Mord und Kindesmissbrauch muss ein Schweizer lebenslang hinter Gitter. Der ehemalige Fußballjugendtrainer nahm das Urteil des Kreisgerichts Schafisheim am Freitag reglos entgegen. Der 34-Jährige hatte die Taten im Prozess zugegeben. Der Richter ordnete neben der Freiheitsstrafe zudem eine Verwahrung und eine Therapie an. Damit bleibt offen, ob und wann der Verurteilte wieder in Freiheit kommt.
Im Prozess um die Bluttat, die die Schweiz 2015 drei Tage vor Weihnachten erschütterte, ließ Richter Daniel Aeschbach keine Zweifel: Es war Mord, der Täter habe gewusst, was er tat. Zudem habe er weitere Überfälle nach dem gleichen Muster vorbereitet. In einem Fall stand er den Ermittlungen zufolge schon vor dem Haus des von ihm ausspionierten Jungen. Zwar hatten die Gutachter eine narzisstische Persönlichkeitsstörung bei ihm festgestellt. Der Richter bezeichnete den Täter aber als kaltblütig und skrupellos.
Der Mann hatte sich als Mitarbeiter des schulpsychologischen Dienstes ausgegeben und so Zugang zum Haus der Familie in seiner Nachbarschaft in Rupperswil zwischen Basel und Zürich verschafft. Er fesselte die anwesenden Brüder (13 und 19) und die Freundin des Älteren, zwang die Mutter der Jungen (48), Geld von der Bank zu holen und brachte anschließend alle um. Den 13-Jährigen missbrauchte er vorher sexuell.
Scharfe Worte fand Aeschbach für die Verteidigerin des Täters, Renate Senn. Sie hatte in ihrem Plädoyer argumentiert, die Opfer hätten ja versuchen können, Hilfe zu rufen oder sich zu wehren. Sie hätten das nicht getan und damit dem Täter in die Hände gespielt.