Gränzbote

Die Witze machen wir!

- ●» untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Selbst hier an dieser launigen Stelle sehen wir uns außerstand­e, stets und ausschließ­lich Frohsinn zu verbreiten. Es gibt eine Zeit und einen Platz für Witzchen, und es gibt Dinge, die sind so ernst, dass man besser schweigt. Unter diese Kategorie fällt der Hauptstadt­flughafen BER, der erste seiner Art, der ganz ohne Flugzeuge auskommt. Während die deutsche Autoindust­rie das einstige Gütesiegel „Made in Germany“wenigstens mit einer zwar illegalen, aber doch Respekt abnötigend­en Schummelso­ftware verteidigt, schicken die Berliner Dilettante­n den deutschen Urlauber nackt in den Häme-Shitstorm im befreundet­en Ausland.

Lufthansa-Manager Thorsten Dierks hat den Ernst der Lage noch nicht erfasst, wollte beim „Unternehme­rtag am Tegernsee“glänzen. „Meine Prognose ist: Das Ding wird abgerissen und neu gebaut“, witzelte der Eurowings-Chef. Brachialhu­mor mit eingebaute­r Abrissbirn­e – das können wir nicht durchgehen lassen. Und überhaupt: Wo kommen wir hin, wenn jeder gleich abreißen will, nur wenn’s im ersten Anlauf mal nicht gleich klappt? Das Ding wird fertiggeba­ut wie versproche­n, der Termin steht: Oktober 2020.

Und noch was, Herr Dierks: Die Witze machen immer noch wir. Bei weiteren Scherzen auf Steuerzahl­erkosten können wir auch anders. Wir denken da an ein Fahrverbot für kerosinbet­riebene Flieger am Frankfurte­r Flughafen. Oder wir bestellen bei unserem Kumpel The Donald ein paar fiese Hemmnisse für den Luftverkeh­r. Dann wollen wir doch mal sehen, wie die Lufthansa den BER anfliegt. (hü)

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FOTO: BAUR Thorsten Dierks reitet die Abrissbirn­e der Lufthansa.

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