Von Popmusik bis Rap
Konzert in der Gunninger Hohenkarpfen-Halle zeigt die Vielfalt des Chorgesangs
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GUNNINGEN - Während draußen der Winter mit einem kleinen Schneesturm sein Comeback feierte, haben drinnen in der Hohenkarpfen-Halle in Gunningen am Samstagabend die Sänger der Chorgemeinschaft Gunningen/Dauchingen und ihre Gäste dem Publikum einen frühlingshaften Strauß von Melodien geschenkt.
Willi Weiß, Vorsitzender des Männergesangvereins (MGV) „Liederkranz“Gunningen, freute sich besonders, dass so viele Zuhörer zum Frühjahrskonzert der Chorgemeinschaft gekommen waren.
Gernot Laufer ist nun seit 1971 bei den Gunninger Sängern – aber der musikalische Leiter hat nichts an seiner Freude und Spaß am Chorgesang verloren. Und er versteht es nach wie vor, diesen Spaß an seine Sänger und über diese an das Publikum weiterzugeben. Das Programm, das aus klassischen Popsongs der 50er- bis 70er-Jahre bestand – mal in deutscher Version, mal in englischem Original – ist von ihm differenziert und einfallsreich arrangiert worden, sodass auch altbekannte Klassiker
wie „Sailing“, „Sloop John B“oder „Teddybear“frisch und interessant klangen. Mit Pianist Kiki Kohring haben Gernot Laufer und die Sänger dabei einen eingespielten Partner.
Doch zunächst eröffnete die Chorgemeinschaft das Konzert mit der Hymne „All in the April Evening“von Hugh Robertson. Laufer und Chor zeigten, wie man eine Hymne feierlich und getragen darbringen kann, ohne schleppend oder schwülstig zu werden. Thomas Ilg führte nicht nur als Moderator durch das Programm der Chorgemeinschaft
Gunningen/Dauchingen, sondern war in einigen Liedern auch Solist und überzeugte dabei nicht nur sängerisch, sondern auch als charmanter „Showman“und durch seine gute englische Aussprache.
Eine echte Bereicherung war der Auftritt des Jugendchors Young Voices aus Zimmern o. R. Die Altersspanne der Sänger mit ihrem jungen Dirigenten und Pianisten Sandro Dalfovo reicht von neun bis 32 Jahre, und auch ihr Repertoire war ein ganz junges: Die vorgetragenen Pop-Songs sind alle nach dem Jahr 2000 entstanden, doch eignen sie sich alle bestens für ansprechende Chor-Arrangments. Das gilt selbst für den Rap-Song „Bye Bye“des deutschen Rappers Cro mit der Panda-Maske. Die Young Voices wurden – wie auch die drei anderen Chöre des Abends – nicht ohne eine Zugabe von der Bühne gelassen, die sie in Form eines Kompliments an das Publikum gaben: „Das Kompliment“von Sportfreunde Stiller.
Mit energischem Stakkato führte Dirigent Josef Vinskis im zweiten Teil die Sänger des MGV Nusplingen 1848 durch ihr Programm, das vom Männerchor-Klassiker „Im Krug zum grünen Kranze“bis zu Wolfgang Petrys „Wahnsinn" („Hölle! Hölle! Hölle!“) reichte. Das Klavier, das Pianistin Monika Kaufmann spielte, hatte es da schwer, sich als gleichberechtigter Partner der stimmstarken Sänger durchzusetzen. Höhepunkt war „Der Frosch im Hals“, der witzig getextet und klug arrangiert war.
Ebenso wie die Young Voices war der Gesangverein „Concordia“aus Vöhrenbach im Schwarzwald erstmals in Gunningen zu Gast. Mit Dirigent Kai Hummel und Pianistin Elke Hummel verstanden sie sich auf stimmungs- ebenso gut wie auf schwungvolle Musik. Die Zugabe, der Katja-Ebstein-Klassiker „Theater“, lud dann nochmal zum Mitklatschen oder sogar Mitsingen ein.