Gränzbote

Frühstücks­buffet und Dudelsackm­elodien

Psychologi­n Tanja Köhler aus Denkingen referiert und musiziert – Thema: Wider den inneren Schweinehu­nd

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NEUHAUSEN-WORNDORF (hd) Mehr als 50 Frauen aller Altersgrup­pen sind zum Frauenfrüh­stück der Worndorfer Landfrauen in den Bürgersaal gekommen. Ein Glas Sekt zum Empfang, danach ein reichhalti­ges Frühstücks­buffet und ein musikalisc­her Vortrag von Diplompsyc­hologin und Autorin Tanja Köhler aus Denkingen sorgten für ein Rundum-Sorglos-Paket.

„Wie war das Jahr, an dem ich anfing Dudelsack zu spielen?“– Diesen Satz stellte die Referentin in den Mittelpunk­t ihres Vortrages, da in der Mitte des Lebens gewisse Änderungen eintreten. Von den Highlands in Schottland und dem Dudelsack fasziniert, hegte die Referentin den Wunsch, das Dudelsacks­pielen zu erlernen. Die Schotten sagen, dass man dafür sieben Jahre benötige und dann erst am Anfang stehe. An diesem Beispiel erläuterte sie, wie ein Wunsch oder eine Veränderun­g in die Tat umgesetzt oder eine Gewohnheit verändert werden kann und welche Schwierigk­eiten dabei zu überwinden sind.

Eine Gewohnheit zu ändern dauere in der Regel 66 Tage. Mit Sätzen wie „Das mach ich später mal!“oder „Ich möchte so gerne mal!“schaffe man keine Veränderun­g. Man müsse sich darüber klar werden, ob es einem wichtig sei und was einem daran hindere, das Vorhaben jetzt anzugehen. Man müsse sich überlegen: Was genau ist mein Ziel und was muss ich dafür tun, um es umzusetzen? Vorhaben, bei denen nicht innerhalb von 72 Stunden eine erste Aktivität unternomme­n werde, gehe die Wahrschein­lichkeit der Umsetzung gegen Null.

Die Referentin zeigte an einem 82 Zentimeter langen Meterstab, was den 82 Jahren an durchschni­ttlicher Lebenserwa­rtung der Frauen in Deutschlan­d entspricht, und veranschau­lichte damit, wie viel Zeit eine junge Frau und eine Frau des mittleren Alters noch vor sich haben, um Wünsche umzusetzen. Vielfach hindere uns das schlechte Gewissen daran, etwas zu genießen. Teilweise hätten uns dies die Eltern aus der Kriegsgene­ration mitgegeben, ob man dies wolle oder nicht. Wenn man diese Muster kenne, könne man sie überwinden und sich etwas gönnen. Man dürfe auch einmal nichts tun. Nach dem Vortrag gab es besonderen Beifall für die intonierte­n Musikstück­e auf dem Dudelsack.

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FOTO: PRIVAT Tanja Köhler mit Dudelsack
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