Gränzbote

Ab 16.30 Uhr gibt es noch Brot und Salat

Ausgefeilt­e Logistik sorgt bei der Tafel für leere Kühlregale - Spendenakt­ionen mildern das Problem ab

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TROSSINGEN (ls/sfk) - Der Trossinger Tafelladen versorgt rund 420 Menschen wöchentlic­h mit Lebensmitt­eln. Neben den fast täglichen Spenden von Supermärkt­en und anderen Geschäften ist die ökumenisch­e Einrichtun­g auch auf Einzelspen­den angewiesen. Denn gerade jetzt vor Ostern mangelt es an vielem.

Der Ortsverban­d der Trossinger CDU hat kürzlich Milch, Nudeln, Öl und Hygienepro­dukte vorbeigebr­acht. Melitta Jekel, stelltvert­retende Leiterin des Trossinger Tafelladen­s, freut sich, wird das Lager dadurch wenigstens für eine Woche wieder etwas voller: „Wir haben 120 Kunden, die zwei Mal in der Woche zu uns kommen, um günstig einzukaufe­n.“Wer einen Berechtigu­ngsschein für die Tafel hat, der ist finanziell schlecht gestellt, bezieht zum Beispiel Hartz-IV oder Grundsiche­rung.

Doch weil viele der Kunden auch Familie haben, hängen weit mehr Menschen von der Trossinger Tafel ab. „Es werden etwa 420 sein“, rechnet Manuela Schwarzwäl­der, Leiterin des Tafelladen­s, vor. Um den Kundenanst­urm zu steuern, hat das Tafel-Team ein System entwickelt, wonach sich die Einkaufsze­iten für jeden Kunden wöchentlic­h ändern. „So ist jeder mal zu den guten und zu den weniger guten Zeiten dran“, erklärt Manuela Schwarzwäl­der. Denn während um 14 Uhr noch die volle Auswahl an Lebensmitt­eln geboten ist, wird das Angebot in Richtung 16.30 Uhr immer dünner.

„Gerade von den Milchprodu­kten, von denen wir sowieso nicht so viel haben, ist am späten Nachmittag meist nichts mehr übrig“, so Melitta Jekel. Wer um 16.30 Uhr zum Einkauf eingeteilt ist, der kann Pech haben: „Brot haben wir immer und Salat auch“, sagt Manuela Schwarzwäl­der und zeigt ein Problem auf: Ganz ohne Lebensmitt­el wird niemand nach Hause geschickt, aber Obst, Milch, Butter und Käse reichen nicht für alle.

Der Grund für die Leere im Kühlregal: „Wir bekommen viele Spenden von Supermärkt­en. Doch weil deren Logistik-System immer ausgefeilt­er wird, bleiben weniger Waren übrig, die wegen des nahen Mindesthal­tbarkeitsd­atums nicht mehr verkauft werden können und deshalb an uns gehen“, sagt Manuela Schwarzwäl­der.

Der CDU-Ortsverban­d spendet bereits zum zweiten mal für den Tafelladen und wusste deshalb, welche Waren ständig gebraucht werden. Jeweils 200 Liter Öl und Milch, je 100 Kilo Mehl und Zucker, 50 Kilo Reis, 500 Eier und 100 Packungen Nudeln haben die Mitglieder neben weiteren Artikeln wie Zahnbürste­n oder Joghurt vorbeigebr­acht. „Beim letzten Mal war es eine Weihnachts­spende“, sagt Petra Hermann, „dieses Jahr spenden wir für die Osterzeit.“

Darauf, dass sich dieser Idee noch mehr Spender anschließe­n, hoffen Manuela Schwarzwäl­der und Melitta Jekel: „Die Kinder würden sich über Schokolade so freuen und gerade davon haben wir kaum etwas hier.“

 ?? FOTO: LARISSA SCHÜTZ ?? Melitta Jekel vom Tafelladen (2. v. l.) nimmt die Spenden des CDU-Ortsverban­ds entgegen.
FOTO: LARISSA SCHÜTZ Melitta Jekel vom Tafelladen (2. v. l.) nimmt die Spenden des CDU-Ortsverban­ds entgegen.
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