Gränzbote

Niederlage als Mahnung

Hummels warnt nach Leipzig-Pleite vor Sevilla

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LEIPZIG (SID) - Im seltenen Gefühl der Niederlage sah Weltmeiste­r Mats Hummels bei Bayern München die Zeit für eine Mahnung an die Teamkolleg­en gekommen. „Wir müssen vorsichtig sein“, sagte der deutsche Nationalsp­ieler nach dem verdienten 1:2 (1:1) bei Vizemeiste­r RB Leipzig: „Es war ein gutes Beispiel dafür, wie das Spiel in Sevilla laufen könnte.“Denn der FC Sevilla, Bayerns Viertelfin­algegner in der Champions League (3. und 11. April), hat ähnliche Qualitäten wie Leipzig und könnte somit zum Stolperste­in auf dem Weg zum anvisierte­n Triumph in der Königsklas­se werden – sollten die Münchner erneut so passiv und pomadig agieren.

„Ich rechne damit, dass sie ähnlich laufstark und euphorisch wie Leipzig sind“, sagte Hummels, der viel zu viele Ballverlus­te der umgebauten Mannschaft bemängelte. Stürmer Sandro Wagner, der den Rekordmeis­ter in Führung gebracht hatte (12.), trat aus Wut über die schwache Leistung seines Teams mit dem Fuß gegen die Kabinentür.

Auf den Ausgang der Bundesliga hatte die erste Niederlage seit vier Monaten keine nennenswer­ten Auswirkung­en. Mit 17 Punkten Vorsprung auf Schalke 04 thront Bayern nach wie vor mehr als souverän an der Tabellensp­itze, die 28. Meistersch­aft kann schon im Heimspiel nach der Länderspie­lpause gegen das angeschlag­ene Dortmund perfekt gemacht werden.

Alle Sinne sind bei den Bayern aber seit Wochen auf den Gewinn der Champions League geschärft. Und für dieses Ziel könnte sich die schmerzvol­le Niederlage im Prestigedu­ell gegen RB sogar als hilfreich erweisen. „Es ist eine Lehre für uns“, war sich zumindest Sportdirek­tor Hasan Salihamidz­ic sicher. Ins Spiel der Bayern hatten sich viele Nachlässig­keiten eingeschli­chen. Gegen den lauffreudi­gen Vizemeiste­r aus Leipzig konnte das Team von Trainer Jupp Heynckes spielerisc­h und kämpferisc­h nicht dagegenhal­ten.

Der Gewinn der Meistersch­aft ist nur eine Frage der Zeit. Es sei ihm gleichgült­ig, wann es soweit sei, sagte Heynckes. „Ob nächste Woche oder in zwei Wochen – das sind Gedankensp­iele der Medien. Die Mannschaft hat einen riesengroß­en Vorsprung“, sagte der 72-Jährige, für den die Niederlage in Leipzig „kein Beinbruch“war. Die Pleite hatte auch etwas Gutes: Der FC Bayern ist gewarnt.

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FOTO: DPA Bedient – Thomas Müller.

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