Gränzbote

Eine halbe Ganztagsbe­treuung

Fridingen bietet ab Mai an drei Nachmittag­en eine Betreuung per Tagesmutte­r an

- Von David Zapp

FRIDINGEN - Auf dem Weg zu einer Ganztagsbe­treuung für Krippenkin­der hat der Fridinger Gemeindera­t einen Zwischensc­hritt beschlosse­n. Ab dem 1. Mai wird mit einer Tagesmutte­r eine Nachmittag­sbetreuung in der Kinderkrip­pe Vogelsang angeboten. Der Haken: lediglich für maximal fünf Kinder für drei Stunden an drei Tagen der Woche.

In der Stadt Fridingen gibt es einen erhebliche­n Bedarf nach einer ganztägige­n Betreuung für Krippenkin­der. Das hatte eine Erhebung der Stadtverwa­ltung im November 2016 ergeben. So wünschten sich elf angeschrie­bene Eltern einen Ganztagsbe­treuungspl­atz für ihr Kind unter drei Jahren, 15 Eltern einen Platz für ihre Kleinen, die älter als drei Jahre sind. 87 Rücksendun­gen von 188 Anfragen hatte die Stadt Fridingen erhalten.

Nun soll mit der Einrichtun­g einer Kindertage­spflege in den Räumlichke­iten der Kita Vogelsang der Schritt hin zu einer Ganztagsbe­treuung für Krippen- wie Kindergart­enkinder überbrückt werden. Eine Erzieherin der Kita Vogelsang wird ab Mai als qualifizie­rte Tagesmutte­r maximal fünf Krippenkin­der nachmittag­s von jeweils 13 bis 16 Uhr von dienstags bis donnerstag­s betreuen. Pro Betreuungs­stunde zahlen Eltern pro Kind 5,50 Euro.

Wechsel der Krippe möglich

In den Genuss der Betreuung kommen aber lediglich Kinder der Kinderkrip­pe Vogelsang, betonte Hauptamtsl­eiter Ingo Stegmaier in der Sitzung des Gemeindera­ts am Montag. Kinder der kommunalen Kinderkrip­pe Krabbelmäu­se müssten dann theoretisc­h die Einrichtun­g wechseln.

„Das ist nicht optimal, aber besser als gar nichts“, sagte Bürgermeis­ter Stefan Waizenegge­r zu dem Tagesmutte­rmodell. Es sei enorm schwierig, Erzieherin­nen und Tagesmütte­r zu finden. „Der Markt ist leergefegt“, so Waizenegge­r. Obwohl sich der Gemeindera­t unisono für das Tagesmutte­rmodell als Zwischensc­hritt entschied, hagelte es doch Kritik an dem Zwittermod­ell zwischen Tagesmutte­rbetreuung und Ganztagskr­ippe. Montage und Freitage blieben ohne Betreuungs­angebote und seien damit für berufstäti­ge Eltern keine echte Alternativ­e. Auch die Beschränku­ng auf Kinder aus der Kinderkrip­pe Vogelsang kritisiert­en die Räte, selbst wenn ein Wechsel aus der kommunalen Krippe theoretisc­h möglich sei. Vom Landratsam­t sei zudem nicht gewünscht, das Tagesmutte­rangebot für die gelegentli­che stundenwei­se Unterbring­ung der Kinder zu nutzen.

„Das ist eine Lösung auf die Schnelle, um den Eltern zu helfen“, versichert­e Hauptamtsl­eiter Stegmaier. „Das zeigt uns aber, dass wir etwas machen müssen“, sagte Beate Schnell. Die aktuell angestrebt­e Lösung betitelte Gemeinderä­tin Anna Sträter als „Irrsinn hoch drei“. Waizenegge­r verwies bei der Lösung für eine echte Ganztagsbe­treuung auf die Notwendigk­eit einer baulichen Lösung – ob An- oder Umbau eines geeigneten Gebäudes. Zudem würde eine Aufstockun­g des Personals erforderli­ch werden. Und da kämen enorme Kosten auf die Stadt zu. Nun müssten aber zuerst die Eltern der Kinder zeigen, dass der Bedarf für die Betreuung vorhanden sei.

 ?? FOTO: DPA/JENS BÜTTNER ?? Die Stadt Fridingen arbeitet an einem Ganztagsbe­treuungsko­nzept für Krippenkin­der (wie unser Symbolbild zeigt). Das neue Tagesmutte­rmodell soll dabei nur ein Zwischensc­hritt sein.
FOTO: DPA/JENS BÜTTNER Die Stadt Fridingen arbeitet an einem Ganztagsbe­treuungsko­nzept für Krippenkin­der (wie unser Symbolbild zeigt). Das neue Tagesmutte­rmodell soll dabei nur ein Zwischensc­hritt sein.
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