Im Alter wachsam und offensiv sein
Journalist Michael Opoczynski gibt Senioren Tipps, um nicht Betrugs-Opfer zu werden
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TUTTLINGEN - Im katholischen Gemeindehaus St. Josef in Tuttlingen hat der Wirtschaftsjournalist Michael Opoczynski am Mittwoch einen Vortrag über Diskriminierungen und Betrugsfallen gehalten, denen ältere Menschen in unserer Gesellschaft ausgesetzt sind. Der frühere Chefredakteur und Moderator des ZDFMagazins WISO erläutert dabei, wie schnell Ältere zum Opfer dreister Betrüger werden und mit welchen Mitteln man sich ihnen zur Wehr setzen kann.
Auf Einladung der Volkshochschule, der Katholischen Erwachsenenbildung, der Fachstelle Pflege und Senioren des Landkreises und der Stadt Tuttlingen besucht der 69Jährige das erste Mal die Donaustadt. Im Rahmen seiner Tätigkeit als Autor sei er zwar häufig im baden-württembergischen Raum unterwegs, habe bisher aber überwiegend in klassischen Universitätsstädten Vorträge gehalten.
Nicht als Wahlhelfer zugelassen
Dank der anschaulichen Fallbeispiele, die ihm bei seiner Recherche begegnet sind, gelingt es Opoczynski seine Ausführungen lebendig zu gestalten. Er prangert die willkürlich eingezogenen Altersgrenzen in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens an. Dass etwa über 65-Jährige nicht als Schöffen fungieren dürfen oder über 70-Jährige nicht als Wahlhelfer zugelassen werden, entbehre jeglicher logischen Erklärung. Pointiert erzählt Opoczynski, dass Wolfgang Schäuble als damaliger Finanzminister zwar täglich mit Millionenbeträgen zu tun hatte, ihn seine Bank aber bei der Anfrage nach einer privaten Hypothek hätte abweisen müssen. Denn für über 70-Jährige vergeben Banken keine oder völlig überteuerte Kredite und berufen sich hierbei auf die Freiheit der individuellen Vertragsgestaltung.
Opoczynski plädiert dafür, sich in Fällen der Altersdiskriminierung zusammenzuschließen und Öffentlichkeit zu schaffen: „Denn mit Ausdauer können auch die dicksten Bretter durchbohrt werden.“Nicht ohne Stolz berichtet er vom Fall einer ihm bekannten Frau, die durch Engagement und Unnachgiebigkeit bewirkt habe, dass ein das Höchstalter festsetzender Paragraph in einer Kirchenverordnung gestrichen wurde.
Immer wieder werden ältere Menschen zum Opfer von organisierter Kriminalität. Der Enkeltrick funktioniere zum Erstaunen vieler noch immer. Auch als Polizisten oder Handwerker getarnten Tätern gelingt es regelmäßig, alte Menschen auszurauben. Opoczynski rät dazu, generell misstrauisch zu sein und niemals fremde Leute alleine in die Wohnung zu lassen. Im Zweifel sei es besser, auch den echten Telekomtechniker abzuweisen, als sich einer potenziellen Gefahrensituation auszusetzen.
Bei den meisten Tätern handele es sich um Profis, die sich auch technischen Neuerungen anzupassen wissen. Seit die Verbraucherzentralen Älteren empfehlen, immer das Handy bei sich zu haben, um im Notfall Hilfe holen zu können, werden bei sogenannten Kaffeefahrten bewusst Gebiete aufgesucht, in denen es keinen Mobilfunkempfang gibt. Es sei wichtig, im Alter wachsam und offensiv zu sein, um nicht in eine der vielen Betrugsfallen zu tappen. Wie man nach Renteneintritt sich neuen Aufgaben zuwenden kann, um geistig und körperlich fit zu bleiben, diskutiert Opoczynski noch im Anschluss zu seinem Vortrag in kleiner Runde.
Opoczynskis Ausführungen basieren auf seinem Buch „Aussortiert und abkassiert: Altwerden in Deutschland“, das 2016 im Gütersloher Verlagshaus erschienen ist.
Den Aussagen von Frau Leitz über unseren Oberbürgermeister Michael Beck kann ich nur voll zustimmen. Herr Beck ist ein engagierter und umtriebiger Oberbürgermeister mit einer wirklich guten Verwaltung im Rücken. Was hier geleistet wurde, kann jeder Bürger, wenn er nur will, selber feststellen.
Wir im Ettlensegart und Wendelsgrundweg hätten noch immer unter dem Verkehrslärm der neuen B14/ B311 zu leiden, wenn sich nicht auch Herr Beck und seine Mitarbeiter so engagiert für die Lärmschutzwand eingesetzt hätten. Dafür nochmals ein herzliches Dankeschön.
Ich habe Herrn Hugger als zielorientierten
Alfred Bohatschek,