Aufzüge wieder defekt
Michael Beck schickt Brief an Deutsche Bahn – Bislang keine Rückmeldung.
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TUTTLINGEN - Und wieder standen Fahrgäste der Deutschen Bahn am Sonntag vor verschlossenen Türen: Der Aufzug, der neben der großen Treppe nach unten und oben fährt, war erneut defekt. Die Deutsche Bahn blieb bislang eine Erklärung auf unsere Nachfrage schuldig, dafür hat sich jetzt Oberbürgermeister Michael Beck eingeschaltet.
„Die Freude, dass die Aufzüge mit mehreren Monaten Verspätung dann doch noch fertig gestellt wurden, ist beim bahnfahrenden Teil der Bevölkerung weitestgehend verflogen“, schreibt Beck in einem Brief an den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für das Land BadenWürttemberg, Sven Hantel. Ständig seien die neuen Aufzüge außer Betrieb, heißt es weiter. „Wer mit Kinderwagen, schwerem Gepäck oder gar Rollstuhl auf den Bahnsteig möchte, wird nur von einer roten Warnleuchte begrüßt.“
So geschehen unter anderem am Sonntag. Zwar funktionierten die Aufzüge zu den Gleisen. Der Hauptfahrstuhl, der Reisende von der Unterführung nach oben vor das Bahnhofsgebäude bringt, war aber außer Betrieb. Beschwerden über diesen Zustand häufen sich offenbar bei der Stadtverwaltung. Zum Teil werde sogar die Stadt für den Missstand verantwortlich gemacht, heißt es im Brief des OBs. Und weiter: „Wie sollen wir den Bürgern nun erklären, dass fast neue Aufzüge ständig defekt sind? Und dass man auch selten bis nie Servicepersonal vor Ort sieht?“
Tatsächlich hat die Deutsche Bahn die Aufzüge im vergangenen Jahr aufwändig reparieren lassen. Die Technik wurde komplett erneuert, die Fehlfunktionen sollten endlich Geschichte sein. Das hat so aber offenbar nicht funktioniert. Jede Woche melden Bürger unserer Zeitung erneute Ausfälle. Ähnlich ist die Situation offenbar am Bahnhof in Singen, auch dort sind die Aufzüge seit Monaten außer Betrieb.
In Tuttlingen schob die Bahn bislang der Firma, die mit den Reparaturarbeiten beauftragt war, den Schwarzen Peter zu. Sie sei für die Aufzüge in der Gewährleistung, hieß es zuletzt. Als Reisender hat man nur noch ein Wort im Kopf: Treppenwitz.