„In vielen Bereichen herrscht Fachkräftemangel, andererseits werden Menschen zurückgeführt“
Zur Berichterstattung über die Abschiebung von Flüchtlingen in Ausbildung hat uns ein Leserbrief erreicht:
Im evangelischen Gemeindeblatt Nr. 15 schreibt dieTuttlinger Ini Asyl: „Immer mehr Flüchtlinge, Ehrenamtliche, Lehrer und Betriebe sehen keinen Sinn mehr in ihrem Bemühen, in ihrer Tätigkeit. Unausgesprochen fühlen sich alle vom deutschen Staat an der Nase herumgeführt ..."
In einem Schreiben an das „Regionale Bündnis für Bleiberecht Schwarzwald-Baar-Heuberg“vom 27. Februar 2018 hieß es vom Stuttgarter Staatsministerium: „Auch nach Ansicht des Ministerpräsidenten darf es nicht sein, dass in vielen Bereichen Fachkräftemangel herrscht, andrerseits Menschen zurückgeführt werden, die diesen Bedarf vielleicht decken könnten. Zugleich kann eine Ausbildung in Deutschland auch ein gutes Startkapital für eine Rückkehr ins Herkunftland sein und dort wiederum zur Entwicklung des Herkunftlandes beitragen.“
Demzufolge wird auch Ministerpräsident Kretschmann an der Nase herumgeführt!? Was hindert die grüne Regierungspartei und deren Kreisverbände eigentlich daran, ihren Ministerpräsidenten in diesem Punkt lautstark zu unterstützen ?
Was hindert die christdemokratische Landesregierungspartei und deren Kreisverbände daran, ihren wirtschaftsnahen Ministerpräsidenten in diesem Punkt zu unterstützen? Der verantwortliche Gegenspieler und Innenminister Strobl „will an der Spitze des Fortschritts stehen“(Schwäbische Zeitung, 24. Februar). So ähnlich hatte es auch vor Jahren schon Stefan Mappus formuliert.
Sollte Minister Strobl den Abschiebestempel nicht ruhen lassen, könnte er nach den Kommunal- und Europawahlen im nächsten Jahr ähnliche Exerzitien wie sein damaliger Vorgänger nötig haben.