Am Grünenberg könnten bald Schafe weiden
BUND-Hauptversammlung: Apfelsaft-Projekt mit Lebenshilfe angedacht
TUTTLINGEN (pm) - Fast alle Stühle im Umweltzentrum sind belegt gewesen, als die BUND-Orts-und Kreisgruppe Tuttlingen ihre Jahreshauptversammlung abhielt. Die beiden Vorsitzenden, Berthold Laufer und Heidi Mattheß, erläuterten die diesjährigen Schwerpunkte.
Bei der stetig sich vergrößernden Pflegefläche am Grünenberg seitlich des Rabentals wird es vielleicht in diesem Jahr tierische Unterstützung geben. Seitens der städtischen Forstverwaltung ist an eine teilweise Beweidung mit einigen Schafen gedacht.
Tierische Unterstützung erfährt schon immer die vom BUND betreute Streuobst-Pflegefläche am Gollhof. Hier weidet eine Rinderherde die Wiese ab. Die jährlichen Neupflanzungen führten inzwischen zu fast 200 Jungbäumen. Soll es ihnen gut gehen, brauchen sie viel Betreuung.Wenn in diesem Jahr nicht wieder der Frost über die Blüte geht, wird der BUND in Kooperation mit der Lebenshilfe im nächsten Herbst eigenen Apfelsaft zum Verkauf anbieten können. Dazu gab es schon im vergangenen Jahr einen erfolgreichen Testlauf mit der neuen mobilen Saftpresse der Lebenshilfe.
Kritisch ging Laufer auf die Erweiterung des Gewerbegebietes Gänsäcker ein, nun „Gewerbepark Donau-Tech“genannt. „Ohne zukunftsfähige Energie- und Verkehrskonzepte sollten heute keine so großen Eingriffe in die Landschaft und Landwirtschaft mehr geplant werden können“, mahnte er.
Erfreulich sei die geräuschlose Inbetriebnahme des Windparks Amtenhauser Berg, der immerhin 10 000 Haushalte mit Strom beliefern könne. Leider habe die Verwaltungsgemeinschaft Tuttlingen nach jahrelanger Vorarbeit den Flächennutzungsplan Windenergie in die Schublade geschoben. „Nun kann im Grunde jeder überall einen immissionsschutzrechtlichen Antrag stellen“.
Sehr unzufrieden blickte Laufer auf das laufende Verfahren um das Donau-Wehr an der „Groß Bruck“. Er wünsche sich eine versachlichte Diskussion mit mehr Fakten und weniger Mythen.