Kai Herpich stürmt weiter für die Wild Wings
Eishockey: Gebürtiger Schwenninger Kai Wissmann auf Sprung in die NHL – Schlenker bleibt in Crimmitschau
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VILLINGEN-SCHWENNINGEN - Die in der Deutschen Eishockey-Liga spielenden Wild Wings haben nach Informationen unserer Zeitung mit Stürmer Kai Herpich verlängert. Der gebürtige Schwenninger Verteidiger Kai Wissmann steht auf dem Sprung in die NHL.
Kai Herpich wird wohl auch in der kommenden Saison für die Wild Wings stürmen. Das 23-jährige Eigengewächs hat in der abgelaufenen Saison einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht. Herpich spielte mit starkem Körpereinsatz. Die Entwicklung des Rechtsschützen ist aber noch nicht abgeschlossen.
Ein anderer in Villingen-Schwenningen geborener Eishockeycrack ist schon eine Stufe weiter: Die NHL hat ein Auge auf Kai Wissmann geworfen. Der 21-Jährige, der ab Donnerstag das DEL-Play-off-Halbfinale mit seinen Eisbären Berlin gegen die Nürnberg Ice Tigers bestreitet, wurde entsprechend beobachtet. Luc Robitaille, Präsident des NHL-Klubs Los Angeles Kings, der auch gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender der Eisbären Berlin ist, hat bestätigt, dass Wissmann und auch Nationalverteidiger Jonas Müller im Fokus der National Hockey League sind.
Insider gehen aber davon aus, dass zumindest Wissmann seinen Vertrag für die kommende Saison in Berlin noch erfüllt, dann aber zur Saison 2019/20 nach Nordamerika wechselt. Er wird mit einem ZweiWege-Vertrag ausgestattet, muss möglicherweise also erst einmal in einem Farmteam der NHL in der AHL reifen. Dort gilt es dann für den 1,94 Meter großen und 88 Kilogramm schweren Abwehrmann, sich für die NHL zu empfehlen.
Die Experten sind vom Können des Schwenningers überzeugt. Eisbären-Trainer Uwe Krupp: „Kai hat sich gut entwickelt, er ist für mich ein künftiger Nationalspieler.“Obwohl Wissmann in der Abwehr der Berliner eine führende Rolle einnimmt, ist ihm in dieser Saison noch kein Treffer gelungen. Dafür aber schon 22 Vorlagen und das, obwohl er bei den Hauptstädtern nicht im Powerplay eingesetzt wird. „Ich will in erster Linie ein sicherer Verteidiger sein. Natürlich versuche ich auch einmal einen Torschuss. Doch ich konzentriere mich darauf, Tore zu verhindern und möglichst gute Pässe zu geben“, so Wissmann.
Mit 16 Jahren nach Berlin
Der Rechtsschütze war im Alter von 16 Jahren von Schwenningen auf das Eishockeyinternat nach Berlin gewechselt. Sein Abitur machte er mit einem Einser-Schnitt. Wissmann könnte nach Dennis Seidenberg, den Brüdern Marcel und Sascha Goc der vierte Eishockeyspieler, der der Jugend des SERC entstammt, in der besten Liga der Welt werden. Die Los Angeles Kings kennt er bereits durch mehrere Trainingsaufenthalte. Allerdings könnten sich seinem Draft auch andere NHL-Klubs die Dienste des Schwenningers sichern.
Ein weiterer gebürtiger Schwenninger sorgt derzeit in den Play-offs für Furore. Zwar nicht im Oberhaus, aber in der DEL2. Stürmer Vincent Schlenker schoss unter anderem am vergangenen Freitag das 2:1-Siegtor in der Verlängerung der Eispiraten Crimmitschau gegen den SC Riessersee. Schlenker konnte endlich mal ein verletzungsfreies Jahr genießen und brachte es bislang auf 36 Scorerpunkte (elf Tore/25 Assists). Die Eispiraten Crimmitschau haben bereits die Option auf den 25-Jährigen gezogen. Schlenker wird auch in der kommenden Saison für die Sachsen auflaufen. Danach wäre aber eine Rückkehr zu seinem Heimatklub Schwenninger Wild Wings denkbar.
Unterdessen vermehren sich die Anzeichen, dass Wild-Wings-Torhüter Dustin Strahlmeier und Stürmer Mirko Höfflin mit einer Einladung von Bundestrainer Marco Sturm für die Euro Hockey Challenge am 6. und 7. April mit Länderspielen in Sotschi gegen Russland rechnen dürfen. Offiziell hat Sturm seinen Kader für Russland aber noch nicht benannt.