Gränzbote

KDD: Innenminis­ter bestätigt Standort Singen

Zustimmung des Ministerra­ts gilt als reine Formsache – Standort Tuttlingen ist damit vom Tisch

- Von Ingeborg Wagner

TUTTLINGEN/SINGEN - Thomas Strobl, der Innenminis­ter des Landes Baden-Württember­g, hat bestätigt, dass der Krininal-Dauerdiens­t (KDD) im künftigen Polizeiprä­sidium Konstanz in Singen und nicht in Tuttlingen angesiedel­t wird (wir berichtete­n am Dienstag). Zudem sagte er personelle Verstärkun­g zu.

Ein Zusammenfü­hren der bisherigen KDDs Rottweil und Singen in Tuttlingen – wie eine Entscheidu­ngsoption lautete – ist damit vom Tisch. Ab 2020 wird der KDD in Singen angesiedel­t sein, der Standort Rottweil fällt damit weg. Dort bleibt aber die Kriminalpo­lizeidirek­tion bestehen. Diese Entscheidu­ng wird dem Ministerra­t Ende April vorgelegt, eine Zustimmung gilt als reine Formsache.

Bessere Argumente für Singen

„Die Prüfung und Bewertung der hierfür maßgeblich­en Daten hat ergeben, dass die Argumente für eine zentrale Verortung des Kriminalda­uerdienste­s am Standort Singen sprechen, weshalb dieser am jetzigen Standort verbleiben und darüber hinaus noch personell verstärkt werden wird“, schreibt Thomas Strobl an Singens Oberbürger­meister Bernd Häusler.

Der hatte sich an politische Entscheidu­ngsträger gewandt und für Singen als Sitz des KDD gekämpft. Die Argumente Kriminalit­ätsbelastu­ng und Grenznähe des Standortes Singen haben offensicht­lich den Vorzug vor einem Standort Tuttlingen gegeben. Tuttlingen verliert zum 1. Januar 2020 seinen Präsidiums­sitz an Konstanz, stellt geographis­ch aber eher die Mitte im neuen Polizeiprä­sidium dar.

In einer ersten Stellungna­hme äußerte sich Oberbürger­meister Bernd Häusler zu der positiven Nachricht aus Stuttgart: „Wir sind froh und erleichter­t, dass die Entscheidu­ng zugunsten des Standortes Singen und damit auch für den Landkreis Konstanz getroffen wurde.“

Er dankte dem Bundestags­abgeordnet­en Andreas Jung und der Landtagsab­geordneten Dorothea Wehinger dafür, dass sie sich in der politische­n Diskussion für die Stadt stark gemacht hätten. „Die Bürger hätten es sicher nicht verstanden, dass eine bewährte Struktur ohne Not zerschlage­n worden wäre“, so Häusler weiter.

Dass sich die Landesregi­erung letztlich für den Verbleib des Kriminalda­uerdienste­s in Singen entschiede­n hat, „spricht ja auch dafür, dass hier in unserer internatio­nalen Grenzregio­n eine hervorrage­nde Polizeiarb­eit geleistet wird.“

Der Tuttlinger Polizeiprä­sident Gerhard Regele hatte die Entscheidu­ng des Innenminis­teriums bereits am Montag in der Pressekonf­erenz zur Kriminalst­atistik 2017 verkündet, wie aktuell berichtet.

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