Witthohschule kriegt die Kurve
20 Anmeldungen für Schule in EmmingenLiptingen ab September.
● EMMINGEN-LIPTINGEN - 20 Anmeldungen für die 5. Klasse der Emminger Witthohschule liegen für das kommende Schuljahr vor. „Das sind richtig gute Nachrichten“, sagt Emmingen-Liptingens Bürgermeister Joachim Löffler. Die Werkrealschule stand bereits kurz vor der Schließung (wir berichteten). Nun zählt, dass am ersten Schultag nach den Sommerferien auch tatsächlich alle angemeldeten Schüler da sind und dass diese Schülerzahl auch im folgenden Schuljahr in etwa erreicht wird.
Die Gemeinde hat die letzte Chance genutzt und kräftig Werbung für die Bildungseinrichtung gemacht: Mit einer Flyeraktion wurden Eltern und Kinder umliegender Städte und Gemeinden angesprochen. Denn auch wenn in Emmingen-Liptingen die Übertritte in die eigene Werkrealschule traditionell sehr gut sind – Löffler spricht von um die 30 Prozent – war doch allen Beteiligten klar, dass ein Fortbestand nur mit Schülern aus Emmingen und Liptingen nicht möglich sein wird.
Löffler sagt im Gespräch mit unserer Zeitung: „Wir haben Jahrgänge mit 50 und mal mit 45 Kindern. Wenn ich das umrechne, bekomme ich selten Mit einer Flyeraktion wurden Eltern und Kinder umliegender Städte und Gemeinden angesprochen, um auf die Witthoh-Schule aufmerksam zu machen.
16 Schüler hin.“Fünf, sechs der 20 Kinder, die ab September die Witthohschule besuchen werden, sind Auswärtige.
Sie kommen aus Tuttlingen, den Ortsteilen sowie aus Hattingen und suchen die Vorteile, mit denen die Gemeinde geworben hat: kleine Klassen, familiäre Gemeinschaft, keine Überforderung. „Offensichtlich ist bei den Menschen hängengeblieben, dass das eine gute Sache ist“, fasst Löffler zusammen.
Die Gemeinde unterstützt die Eltern und Kinder nun bei der Beförderung zur Schule, indem sie die Fahrtkosten übernehmen wird – „ich denke zu hundert Prozent“, so Löffler.
Das weckt natürlich auch bei den Familien Begehrlichkeiten, deren Kinder per „Höflerbus“von den abgelegenen Weilern und Höfen Emmingen-Liptingens zur Schule gebracht werden. „Das wird sich auswirken, ich denke, wir müssen die Geldbörse da auch aufmachen“, schaut der Bürgermeister in die Zukunft.
Momentan besuchen 80 Schüler die Witthohschule. Die einleitende Schließung sollte bereits in Gang kommen, weil in den vergangenen beiden Jahren die Anmeldezahlen unter 16 lagen. Die jetzigen Fünfer sind zum Start gerade mal 14 gewesen. Die Rote Karte konnte mit Gesprächen der Schulbehörde abgewendet
werden. Nicht zuletzt deshalb, weil jedes Schuljahr einige Schüler aus anderen Schularten – Gemeinschaftsschule, Realschule – an die Schule wechseln, alleine 2017/ 18 bislang elf Kinder und Jugendliche.
Karlheinz Deußen, der Leiter des zuständigen Staatlichen Schulamts Konstanz, sieht die Entwicklung in der Doppelgemeinde „durchaus positiv“: „Wir freuen uns“, sagt er auf Nachfrage unserer Zeitung. Doch er bleibt vorsichtig und will die offiziellen Anmeldezahlen, die das Kultusministerium mitteilen wird, erst mal abwarten. Denn wie gesagt, was zählt, ist der erste Schultag.