Gränzbote

AfD-Politikeri­n von Storch äußert sich islamfeind­lich

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BERLIN (AFP) - Mit neuen islamfeind­lichen Äußerungen hat die AfD-Politikeri­n Beatrix von Storch nach der Amokfahrt eines Deutschen am Samstag in Münster scharfe Kritik auf sich gezogen. SPD-Vizechef Ralf Stegner bezeichnet­e die im Kurzbotsch­aftendiens­t Twitter verbreitet­en Einlassung­en dort als „ekelhaft“und „widerlich“. Von Storch hatte unmittelba­r nach den ersten Meldungen über die Amokfahrt den Satz „Wir schaffen das“von Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) zum Flüchtling­szuzug zitiert und damit nahegelegt, ein Flüchtling sei für die Tat verantwort­lich.

„Das tragische Unglück von Münster ruft Leute auf den Plan, die das politisch instrument­alisieren und die Angehörige­n der Opfer missbrauch­en wollen – das ist schändlich“, twitterte Stegner. „Völlig unabhängig von Motiven oder Tätern“seien „Tragödien wie in Münster furchtbar“. „Versuche, das politisch auszuschla­chten, sind widerlich“, erklärte der Sozialdemo­krat über den Kurzbotsch­aftendiens­t.

Auch der Parlaments­geschäftsf­ührer der Linksfrakt­ion im Bundestag, Jan Korte, kritisiert­e von Storch. „Wer nicht einfach mitfühlen und trauern kann, bei dem stimmt der Kompass der menschlich­en Anständigk­eit nicht“, sagte Korte der Nachrichte­nagentur AFP. „Wer solch eine Tragödie politisch instrument­alisiert, ist politisch und moralisch kaputt.“

Von Storch legte am Sonntagmor­gen nach und nannte den Täter von Münster einen „Nachahmer“islamistis­cher Gewalttäte­r. „Ein Nachahmer islamische­n Terrors schlägt zu – und die Verharmlos­ungs- und Islam-ist-Vielfaltsa­pologeten jubilieren.“Dieser Jubel sei „der Beweis, dass alle die geleugnete Gefahr genau sehen – der Islam wird wieder zuschlagen“. Die Frage sei „nicht ob, sondern wann“.

Bei Twitter sorgte die Vizechefin der AfD-Fraktion im Bundestag mit ihren Äußerungen für breite Kritik und Empörung. „Es gibt Menschen, die sind nicht integrierb­ar – und Beatrix von Storch gehört mit Sicherheit dazu“, schrieb etwa der Kabarettis­t Dieter Nuhr in dem Kurzbotsch­aftendiens­t.

Erdogan sieht Terroriste­n am Werk

Etwa 90 Minuten nach der Amokfahrt meldete sich auch der türkische Staatspräs­ident Recep Tayyip Erdogan zu Wort und teilte mit: „Da, Ihr seht doch, was die Terroriste­n in Deutschlan­d machen, oder?“Erdogan richtet sich an den französisc­hen Präsidente­n Emmanuel Macron, der zuvor Vertreter einer syrischen Kurdenmili­z empfangen hatte.

Der US-amerikanis­che Präsident Donald Trump gab sich in seiner Nachricht indes respektvol­l: „Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Familien derer, die getötet wurden. Den Verletzten wünschen wir eine vollständi­ge Genesung.“

Zahlreiche Politiker aus dem Inund Ausland drückten ihre Bestürzung über die Amokfahrt vom Samstag in Münster aus.

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