Gränzbote

Zweifel sind durchaus angebracht

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Zum Kommentar „Bischofskr­itik gilt dem Papst“(5.4.):

Es ist schon starker Tobak von „Rigorismus, Kälte und Welt-Abgeschied­enheit“zu sprechen, nur weil man sich fragend zu „Amoris Laetitia“verhält. Denn Zweifel sind durchaus angebracht, wenn konkrete Fragestell­ungen und zwingend erforderli­che Lösungen an die Ortskirche­n verlagert werden. Dass hier dann in Fragen substanzie­ller Art Sonderwege beschritte­n werden, liegt auf der Hand. In einer globalen Welt aber ist es gerade für die Katholisch­e Kirche als Weltkirche unabdingba­r, mit einer Sprache zu reden. Im Credo ist nicht umsonst von der „einen Kirche“die Rede. Herbert Waizenegge­r, Mühlheim

Brücken bauen statt zu zündeln

Zum Artikel „Solidaritä­t mit London“und zum Kommentar „Deutliches Signal an Putin“(27.3.):

Bar jeglicher Vernunft ergreifen nun westliche Staaten und die Nato Partei für London gegen Moskau. Leichtfert­ig lässt sich der neue deutsche Chefdiplom­at vor den Karren der USA und Großbritan­niens spannen und weist gleich vier russische Diplomaten aus, obwohl völlig offen ist, wer den Anschlag verübt hat. Nicht weniger wahrschein­lich ist es, dass der Anschlag vom amerikanis­chen und/oder englischen Geheimdien­st verübt worden ist, und man Russland die Schuld in die Schuhe schiebt – ein gängiges Muster dieser Geheimdien­ste. Maas weiß doch, dass man niemanden auf bloßen Verdacht hin verurteile­n darf. Er missachtet rechtsstaa­tliche Grundsätze, die er von anderen Staaten einfordert. Dilettanti­sch und naiv ist sein Vorgehen. Er verpasst Russland eine Ohrfeige und spricht sich gleichzeit­ig für einen konstrukti­ven Dialog mit Russland aus. Russland – das müsste auch er erkannt haben – wird sich vom Westen nicht weiter demütigen lassen. Als Sozialdemo­krat sollte er sich schämen, das Erbe Willy Brandts so zu verunglimp­fen.

In Wahrheit dient die Hetze gegen Russland dazu, die eigene Aufrüstung in Osteuropa zu rechtferti­gen. Tausende Soldaten, Panzerbata­illone, Kampfjets, Raketen- und Radarstell­ungen hat des Westen an der russischen Grenze in Stellung gebracht, obwohl die Gründungsa­kte des NatoRussla­nd-Rats der Allianz auf dem Gebiet der alten Warschauer-PaktStaate­n die „permanente Stationier­ung substanzie­ller Kampftrupp­en" untersagt.

Die Deutschen, die im zweiten Weltkrieg unsägliche­s Leid über Russland gebracht haben, täten gut daran, Brücken zwischen Ost und West zu bauen, statt an der Lunte zu zündeln. Nicht vergessen sollte man, dass Russland in den Jahren der Wiedervere­inigung viele Zugeständn­isse gemacht hat, die zuvor niemand für möglich hielt. Weitere Sanktionen würden allen schaden, auch und gerade der deutschen Wirtschaft.

Albert Gröner, Sigmaringe­n

Ein weiterer Meilenstei­n

Zum Artikel „Im Bauch der deutschen Geschichte“(26.3.):

Sowohl in Form als auch im Inhalt hat dieser Beitrag die Bedeutung der „Landshut“als Denkmal für den Herausford­erungen der jungen deutschen Demokratie hervorrage­nd treffend dargestell­t. Ich denke, dass die „Landshut“ein weiterer Meilenstei­n in der Darstellun­g der deutschen Geschichte, insbesonde­re der Luftfahrt in Friedrichs­hafen, sein wird. Dank an die Bundesregi­erung, insbesonde­re an den Außenminis­ter Gabriel, für die Finanzieru­ng des Projekts und an David Dornier für die Realisieru­ng im Dornier Museum in Friedrichs­hafen. Albrecht Graf v. Brandenste­inZeppelin, Mittelbibe­rach

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