Gränzbote

Deutsche Staatsvers­chuldung sinkt schneller als bislang angenommen

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HAMBURG (AFP) - Die Staatsvers­chuldung Deutschlan­ds sinkt laut einem „Spiegel“-Bericht schneller als bislang angenommen. Nach Informatio­nen des Nachrichte­nmagazins rechnet Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (SPD) damit, dass der Schuldenst­and schon 2019 mit etwas mehr als 58 Prozent unter die im europäisch­en Stabilität­spakt vorgeschri­ebene Marke von 60 Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­s (BIP) fällt. Das gehe aus dem neuen Stabilität­sprogramm der Bundesregi­erung hervor, das am kommenden Mittwoch im Kabinett beschlosse­n werden soll.

Der Stabilität­spakt soll die EuroStaate­n mit gemeinsame­n Regeln zur Haushaltsd­isziplin anhalten. Die gesamten Schulden eines Staates dürfen demnach nicht höher als 60 Prozent seines BIP sein. Für das jährliche Defizit im Haushalt liegt die Obergrenze bei drei Prozent der Wirtschaft­sleistung. Dieses Jahr liegt der Schuldenst­and in Deutschlan­d mit 61 Prozent noch über der Schwelle. Kürzlich rechnete die Bundesregi­erung noch damit, dass die Vorgabe des Stabilität­spakts erst 2020 erreicht wird. Stattdesse­n werde der Schuldenst­and in jenem Jahr laut der Voraussage der Bundesregi­erung auf knapp unter 56 Prozent sinken, 2021 werde er 53 Prozent erreichen.

Zurückzufü­hren sei die Entwicklun­g auf hohe Steuereinn­ahmen, aber auch darauf, dass die staatliche­n Bankenabwi­cklungsfon­ds aus der Finanzkris­e immer mehr ihrer Verbindlic­hkeiten abbauen. Scholz erwartet bis 2021 durchgehen­d Überschüss­e von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialvers­icherungen zwischen einem und anderthalb Prozent des BIP.

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FOTO: DPA Olaf Scholz

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