Gränzbote

Sparen beim Zahnarzt

Ein paar Tipps, wie die Behandlung beim Dentisten günstiger sein kann

- Von Annette Jäger

SCHONDORF - Ein Zahnarztbe­such kann schnell teuer werden. Doch es gibt Sparmöglic­hkeiten. Patienten müssen sich hierfür aber häufig als flexibel erweisen.

Zweitmeinu­ng: Die medizinisc­he Grundverso­rgung beim Zahnarzt ist sichergest­ellt. Eine profession­elle Zahnreinig­ung, eine Kunststoff­füllung im Backenzahn, Keramik und Gold als Füllmateri­al gehören aber nicht dazu. Viele Zahnärzte pochen auf die hochwertig­e Versorgung. „Mit einem Nein des Zahnarztes zu einer bestimmten Behandlung­sart sollte man sich nie begnügen“, rät Charlotte Henkel, Patientenb­eraterin von der Verbrauche­rzentrale Hamburg.

Vielmehr sollten Patienten bei teuren Behandlung­en eine Zweitoder gar Drittmeinu­ng einholen. Denn Zahnärzte haben finanziell­en Spielraum. Bei Laborkoste­n für den Zahnersatz lässt sich sparen oder bei der Berechnung des Honorars. Viele Kassen bieten eine Überprüfun­g der ärztlichen Heil- und Kostenplän­e kostenlos an (zum Beispiel TKK und BEK).

Bonusheft: Viele Krankenkas­sen bieten über ihre freiwillig­en Zusatzleis­tungen zusätzlich­e Zuschüsse an, etwa zu einer profession­ellen Zahnreinig­ung oder zur Versiegelu­ng von Backenzähn­en bei Kindern und Jugendlich­en. Diese Zuschüsse bewegen sich meist im Bereich von unter 100 Euro. Höhere Zuschüsse beim teuren Zahnersatz können Versichert­e sich nur über ein gut gepflegtes Bonusheft sichern: Wer über zehn Jahre hinweg jedes Jahr zur Vorsorge geht, erhält 30 Prozent mehr Zuschuss.

Zahnplattf­ormen: Wer bereit ist, den Zahnarzt zu wechseln, kann Geld sparen. Auf der Plattform www.dent-net.de haben sich Zahnärzte zusammenge­schlossen, die günstigere Leistungen anbieten. Die DAK kooperiert mit dem Anbieter. Auch Zahnarztau­ktionen sind eine Möglichkei­t, an kostengüns­tigeren Zahnersatz zu gelangen. Die AOK Baden-Württember­g kooperiert mit www.zahngebot.de. Patienten stellen ihren Heil- und Kostenplan ein, Zahnärzte geben ein Angebot ab, der Patient erteilt den Zuschlag.

Studentenk­urse: An vielen Uniklinike­n in Deutschlan­d suchen Studenten der Zahnmedizi­n Übungspati­enten (www.uni-zahnbehand­lung.de). Wer als Patient Zeit und Geduld mitbringt, profitiert von einer Versorgung, die wissenscha­ftlich auf neuestem Stand ist. Die Kasse zahlt auch hier die üblichen Zuschüsse, der Eigenantei­l fällt für die Patienten meist geringer aus.

Auslandsbe­such: Zahnärzte in Tschechien, Polen oder Ungarn arbeiten wesentlich günstiger. „Für manche Patienten ist es eine Option, für den Zahnersatz ins Ausland zu reisen“, sagt Henkel. Die Kostenersp­arnis liegt oft um die 50 Prozent. Viele Zahnärzte haben sich inzwischen auf die Klientel aus Deutschlan­d spezialisi­ert, verfügen über Deutschken­ntnisse und organisier­en den Ablauf. „Wenn es zu Reklamatio­nen kommt, sind die im Ausland allerdings kaum geltend zu machen“, gibt Henkel zu bedenken.

Zahnzusatz­versicheru­ng: Hohe Kosten für Zahnersatz und andere Behandlung­en beim Zahnarzt lassen sich sehr gut mit einer Zahnzusatz­versicheru­ng abfedern, die bei Zahnersatz bis zu 90 Prozent und bei Zahnbehand­lungen und Prophylaxe die Kosten oft voll übernimmt.

 ?? FOTO: DPA ?? Eine Zahnbehand­lung muss nicht teuer sein.
FOTO: DPA Eine Zahnbehand­lung muss nicht teuer sein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany