Mehr gelacht, zweimal gewonnen
DORTMUND (dpa) - Bundestrainer Christian Prokop ist der Neustart nach der desolaten Handball-EM mit zwei lockeren Testspielsiegen gegen Serbien gelungen. 276 Tage vor dem Eröffnungsspiel der Heim-WM in Berlin intensiviert der 39-Jährige nun die Planungen für das wichtige Turnier. „Langeweile werde ich ganz sicher nicht haben“, sagte Prokop nach dem 29:23 (15:9) gegen die Serben in Dortmund. Die Vorfreude auf die WM ist nach dem souveränen Erfolg in der mit 10 891 Zuschauern ausverkauften Westfalenhalle schon mal gestiegen. „Das“, sagte der Bundestrainer, „hat Lust auf mehr gemacht.“
Spieler und Trainer betonten nach dem problemlosen Sieg die angenehme Atmosphäre während des rund einwöchigen Lehrgangs. Anders als noch bei der EM in Kroatien trat die DHB-Auswahl demonstrativ als Einheit auf. „Die ganze Rücktrittswelle, von der die Rede war – davon kann man sich langsam mal verabschieden“, betonte Teammanager Oliver Roggisch. Prokop kann mit Blick auf die WM tatsächlich auf seinen Stamm um den in Dortmund mit neun Treffern starken Kapitän Uwe Gensheimer oder Torhüter Andreas Wolff zählen. Ob die Stimmung positiv bleibt, wird sich zeigen. „Wir müssen dann natürlich sehen, wie es während des Turniers läuft“, warnte Wolff.
Aber der erste Schritt ist gemacht. Schon vor dem Lehrgang war Prokop etliche Kilometer unterwegs gewesen, um sich zu Gesprächen mit seinen Spielern zu treffen. Tatsächlich soll er sich dann rund um die SerbienSpiele in Leipzig am Mittwoch (26:19) sowie in Dortmund anders als noch bei der EM verhalten haben. „Absolut. Er ist lockerer“, sagte Rückraumspieler Philipp Weber. „Wir hatten auch viel Spaß, der von ihm transportiert wurde. Wir lachen mehr.“Prokop selbst will am liebsten gar nicht mehr über frühere Differenzen zwischen ihm und Teilen des Teams reden. „Weil die Distanz noch nie so groß war, wie sie dargestellt wurde.“