Gränzbote

Das Happy End bleibt aus

Davis Cup – Kohlschrei­ber verliert entscheide­ndes Spiel

-

VALENCIA (dpa) - Nach seiner bitteren Fünfsatz-Niederlage gegen David Ferrer sank Philipp Kohlschrei­ber frustriert und entkräftet auf seinem Stuhl zusammen. Trotz eines großen Kampfes musste sich der 34 Jahre alte Augsburger in Valencia im entscheide­nden fünften Spiel gegen den Spanier mit 6:7 (1:7), 6:3, 6:7 (4:7), 6:4, 5:7 geschlagen geben. Damit verlor das deutsche Tennis-Team im Viertelfin­ale des Davis Cups mit 2:3 und muss weiter auf den ersten Halbfinale­inzug seit elf Jahren warten.

„Ich bin natürlich sehr frustriert. Das ist wahrschein­lich eine der bittersten Niederlage­n, wenn nicht die bitterste in meiner Karriere“, sagte Kohlschrei­ber. „Am Freitag gegen Nadal konnte ich danach sagen, ich hatte keine Chance. Heute habe ich sicher einige ausgelasse­n.“

Die Partie im Hexenkesse­l der Stierkampf­arena von Valencia dauerte 4:51 Stunden. Zuvor hatte Alexander Zverev das Spitzendue­ll gegen Rafael Nadal klar in drei Sätzen verloren. „Ich war einfach müde. Ich bin kein Roboter, sondern auch nur ein Mensch“, sagte Zverev. Er war erst am Montag aus Miami in Valencia eingetroff­en. Die Zeitumstel­lung und der Belagwechs­el, das sei etwas zu viel gewesen. „Und zudem habe ich gegen den besten Sandplatzs­pieler aller Zeiten gespielt.“Die 2:1-Führung nach dem Doppel am Samstag war damit dahin.

Der siegreiche Ferrer war dagegen überglückl­ich: „Es ist ein Traum. Das ist der tollste Tag in meiner Laufbahn“, sagte Ferrer nach dem Triumph. Spaniens Coach Sergi Bruguera zollte hingegen Kohlschrei­ber seinen Respekt. „Ich habe Philipp noch nie so gut gesehen. Beide hätten es verdient gehabt, zu gewinnen.“

Doch weil Kohlschrei­ber beim Stand von 5:5 im fünften Satz zwei leichte Fehler unterliefe­n, die Ferrer zum entscheide­nden Break verhalfen, verpasste Deutschlan­d das erste Halbfinale seit 2007. Dennoch war der Auftritt Werbung für das deutsche Tennis. „Die Spanier haben, glaube ich, seit 1999 nicht mehr zu Hause verloren und hatten ihre beste Mannschaft unter ihren Lieblingsb­edingungen zusammen. Dass wir sie so nah an einer Niederlage hatten, zeigt, wie gut wir aufgestell­t sind“, sagte Teamchef Michael Kohlmann.

 ?? FOTO: AFP ?? Philipp Kohlschrei­ber mühte sich gegen David Ferrer vergeblich.
FOTO: AFP Philipp Kohlschrei­ber mühte sich gegen David Ferrer vergeblich.

Newspapers in German

Newspapers from Germany