Gränzbote

Von guter Aussicht kann niemand leben

Suche nach Interessen­ten für ehemalige Asylbewerb­erunterkun­ft dauert an.

- Von Simon Schwörer

● IMMENDINGE­N - Immer noch stehen die Gebäude der ehemaligen Asylbewerb­erunterkun­ft auf dem Witthoh in Immendinge­n leer. Schon Anfang diesen Jahres waren Verhandlun­gen mit möglichen Interessen­ten an der Anlage im Gespräch (wir berichtete­n). Wirklich weiter sind die Gespräche aber noch nicht gekommen. Laut des Besitzers der Anlage, Klaus Guggenberg­er, liegt das an der Witterung der vergangene­n Monate, die Besichtigu­ngstermine erschwert hätte.

Wer die Gebäude übernehme, sei noch nicht abzusehen: „Das ist im Moment noch völlig offen“, sagt Guggenberg­er. Aber: „Es sind Mietintere­ssenten da, die ich auch bevorzugen würde“, erklärt er. Eine Vermietung habe für ihn den Vorteil, dass er die Anlage weiterhin behalten könne. Dass die Verhandlun­gen mit den möglichen Interessen­ten noch nicht weiter vorangesch­ritten seien, liegt laut Guggenberg­er vor allem an der Witterung. Nachdem das Landratsam­t den Vertrag für die ehemalige Asylbewerb­erunterkun­ft zum Ende des vergangene­n Jahres gekündigt hatte, habe es zu Jahresbegi­nn noch wenige Möglichkei­ten zur Besichtigu­ng der Anlage für Interessen­ten gegeben.

Mit der Gemeinde Immendinge­n stehe er in Kontakt, „weil sie auch ein Interesse hat zu wissen, was da läuft“. Die Zusammenar­beit mit der Gemeinde sieht Guggenberg­er positiv: „Sie ist sehr hilfreich und rührig.“

Unterschie­dliche Konzepte

Was in die Anlage auf dem Witthoh kommt, ist noch nicht klar: „Es gibt viele mögliche Nutzungen, vom Hotelbetri­eb oder Pflegeheim bis zu anderen Nutzungen“, sagt Guggenberg­er. Auch Immendinge­ns Bürgermeis­ter, Markus Hugger, stellt klar, dass die Gemeinde gegenüber Konzepten von Interessen­ten aufgeschlo­ssen sei: „Es stellt sich die Frage nach dem Konzept, dass da oben wirtschaft­lich tragbar ist.“Denn: „Von der guten Aussicht kann niemand leben.“Der Bürgermeis­ter verspricht sich von der Nutzung der Anlage vor allem eines: „Für mich ist wichtig, dass da oben eine Entwicklun­g stattfinde­t, die für die Gemeinde einen Mehrwert bringt.“

Vier Interessen­ten hätten sich schon vorgestell­t, mit ganz unterschie­dlichen Konzepten für die Anlage, sagt Hugger. Einen konkreten Einfluss auf die Zukunft des Areals habe die Gemeinde nicht, sie könne das Projekt lediglich aufgrund geltenden Baurechts mitbegleit­en. Und Hugger erklärt: „Die Immobilie ist keine Immobilie, die sich von heute auf morgen vermarkten lässt.“

Renovierun­g notwendig

Für Interessen­ten könnte der bauliche Zustand der in die Jahre gekommenen Gebäude eine Rolle spielen. Hierbei zeigt sich Guggenberg­er offen: Von einer Totalerneu­erung bis zu einer Teilerneue­rung kann er sich vieles vorstellen. Er stellt aber auch fest: „Natürlich muss man renovieren.“Dies auch, weil das Landratsam­t als Mieter der Unterkunft die Anlage in einem „wenig anschaulic­hen Zustand“hinterlass­en habe.

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FOTO: LOTHAR HÄRING,
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FOTO: LOTHAR HÄRING Wer die Anlage auf dem Witthoh übernimmt, ist noch unklar.
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