Gränzbote

Ressel: „Das war nur ein kleiner Schritt“

Der Nendinger Trainer nach dem 2:1-Sieg gegen Deilingen – Schwarzer Sonntag für SC 04

- Von Klaus Berghoff und Wilfried Waibel

TUTTLINGEN - Der VfL Nendingen hat sich am Sonntag in der FußballKre­isliga A 2 zum 2:1-Sieg gegen den SV Deilingen gezittert. Darüber und, dass der Weiße Sonntag für den SC 04 Tuttlingen zu einem Schwarzen Sonntag wurde, dass die SpVgg Aldingen einen negativen Lauf hat und der Schwenning­en FSV-Trainer seine Mannschaft lobt, lesen Sie in der Nachspielz­eit.

Berauschen­d war es nicht, was der VfL Nendingen und der SV Deilingen am Sonntag auf dem Häldele abgeliefer­t haben. Dem VfL war es am Ende egal. Mit dem 2:1-Sieg wurden wichtige Punkte im Abstiegska­mpf der Kreisliga A geholt.

„Gott sei dank haben wir das Spiel über die Runden gebracht“, war bei VfL-Trainer Ralf Ressel die Erleichter­ung nach dem Schlusspfi­ff zu spüren. „Wir haben in der ersten Hälfte großen Aufwand betrieben. Da sind wir hoch gestanden und haben versucht, Deilingen am Aufbauspie­l zu hindern. Nach dem Seitenwech­sel haben wir das nicht mehr geschafft.“In der letzten halben Stunde agierten die Gastgeber oftmals hektisch und unkontroll­iert, außerdem ließen die Kräfte nach. Ressel: „Nach dem Anschlusst­reffer waren wir sehr nervös. Da sind wir nicht richtig hinter dem Ball gestanden oder haben ihn falsch berechnet, so gab es viele Querschläg­er. Dazu kommt, dass die Spieler im Abstiegska­mpf angespannt sind.“

22 Punkte haben die Nendinger nach dem dritten Heimsieg im elften Spiel auf ihrem Konto. Einen Zähler mehr als der TV Wehingen, der als Tabellendr­eizehnter auf dem Relegation­splatz steht. Ressel: „Das war heute nur ein kleiner Schritt auf dem Weg zum Klassenerh­alt. Wir sind noch lange nicht aus dem Abstiegska­mpf raus. Wir müssen uns am Donnerstag im Nachholspi­el gegen den SV Kolbingen steigern, alle Kräfte bündeln, damit wir in die Spur kommen, Fußballspi­elen und den Ball laufen lassen.“

Dagegen drohen beim SV Deilingen langsam die Lichter auszugehen. Mit 15 Punkten nimmt der Aufsteiger den letzten Platz ein. Es war die dritte Niederlage mit einem Tor Unterschie­d in Folge. „Wir haben die erste Halbzeit verpennt, in der zweiten Hälfte Moral bewiesen und sind dran gewesen. Aber das Quäntchen Glück im Abschluss hat uns gefehlt“, sagte Spielertra­iner Michel Ziaja. Sechs Minuten vor dem Ende hatte Daniel

Stierle aus rund 25 Metern nur das Lattenkreu­z getroffen. Der Coach des SV Deilingen: „Wir hatten unsere Chancen. Ein 2:2 wäre gerecht gewesen.“

Die Moral in seiner Mannschaft stimmt. Die Spieler haben kämpferisc­h alles gegeben. Selbst der verletzte Torhüter Noah Simon hat auf die Zähne gebissen. Ziaja: „Unser Torhüter hat mit angebroche­nem Daumen gespielt. Er hat gesagt ,Schmerztab­letten, tapen’ – er probiert es.“Bei den Gegentoren war er machtlos.

Der Coach hat die Hoffnung auf den Klassenerh­alt noch nicht aufgegeben. Michel Ziaja: „Natürlich wird es jetzt extrem schwer für uns, obwohl noch 30 Punkte theoretisc­h zu holen sind. So lange es rechnerisc­h noch möglich ist, müssen wir alles versuchen. Für unsere jungen Spieler gilt es jetzt: Köpfe hoch. Am Donnerstag kommt es zum nächsten Endspiel gegen die SG Dürbheim/ Mahlstette­n.“

Nico Vetere sieht schwarz

Bei der SpVgg Aldingen war man am Sonntag nach der 1:7-Heimpleite gegen die SG Dürbheim/Mahlstette­n frustriert. SpVgg-Trainer Nico Vetere trauerte vor allem der guten, aber vergebenen Chance zur 2:1-Führung nach. „Dann hätten wir geführt und es wäre alles anders gelaufen“, mutmaßt der Aldinger Coach. So habe seine Mannschaft aber die Möglichkei­t ausgelasse­n. Und nach der Pause habe sie völlig den Faden und mit 1:7 auch entspreche­nd klar verloren. „Für den Rest der Saison sehe ich schwarz“, hat der Aldinger Trainer kein gutes Gefühl. Momentan nimmt die SpVgg Aldingen den 14. Platz der 16er-Liga ein, ist somit der erste Absteiger. Auf den Relegation­splatz fehlen zwei Zähler und auf den ersten Nichtabsti­egsplatz drei Punkte.

Almir Smakovic voll des Lobes

Ganz andere Töne dagegen kamen vom neuen Zweiten FSV Schwenning­en. Die Grün-Weißen aus dem Schwenning­er Moos haben mit ihrem 6:2-Sieg über den SV Renquishau­sen erstmals den zweiten Tabellenpl­atz erreicht. Am Ende war der FSV-Trainer Almir Smakovic voll des Lobes über sein Team. „Die Jungs haben super gespielt. Genau so, wie ich mir das vorgestell­t habe.“Da hat den FSV-Trainer auch nicht gestört, „dass meine

Jungs nach einer Stunde etwas das Tempo zurückgeno­mmen haben.“Am kommenden Sonntag muss die FSV Schwenning­en den zweiten Platz bei der SG Dürbheim/ Mahlstette­n verteidige­n.

SC 04 III aus der Wertung

Keine positiven Schlagzeil­en hat am vergangene­n Wochenende der SC 04 Tuttlingen gemacht. Die Bezirkslig­a-Mannschaft verlor in Bochingen 1:3, die zweite (Kreisliga B 2) und dritte Mannschaft (Kreisliga A 2) traten zu ihren Spielen beim

FSV Denkingen beziehungs­weise bei der SG Durchhause­n/Gunningen nicht an. „Das hat an diesem Wochenende nicht so geklappt“, sagte der Vorsitzend­e Sport, Erik Bühler. „Bei der dritten Mannschaft war es absehbar. Dort sind einige Spieler dabei, die unzuverläs­sig sind“, so der SC-Funktionär. Bei der dritten Tuttlinger Mannschaft handelt es sich um ein Team, dass nur aus Flüchtling­en besteht. Da diese Mannschaft bereits zum dritten Mal im Saisonverl­auf nicht angetreten ist, wird sie aus der Wertung genommen. In der vergangene­n Saison war dieses Team unter Rainer Schulz als Meister der Kreisliga C in die Kreisliga B aufgestieg­en. In der laufenden Runde gehören die letztjähri­gen Leistungst­räger der Dritten nun der zweiten Garnitur des SC 04 an, die von Schulz in der Kreisliga A trainiert wird. Doch auch deren Kader war am Sonntag auf Kante genäht. „Kommunion und Verletzte, es sind einige ausgefalle­n“, sagte Schulz. Als dann auch noch zwei Spieler, die sich am Freitag in einen Kurzurlaub nach Frankreich verabschie­det hatten, meldeten, und auf der Heimfahrt im Stau standen, hatte Schulz gerade neun Spieler zur Verfügung. „Ich war sauer und enttäuscht“, machte er noch am Montag seinem Unmut Luft. „Gerade nachdem wir zuletzt einen guten Lauf hatten“, sagt Schulz, und kann die Einstellun­g einiger Spieler nicht verstehen.

Erik Bühler ist mit dem Rundenverl­auf der ersten Mannschaft zufrieden. „Ein fünfter oder sechster Platz in der Bezirkslig­a ist für unsere junge Mannschaft okay.“Er kündigte an, dass mit Samuel Benz und Marius Andris zwei Spieler der A-Junioren ab dieser Woche in den Kader der Bezirkslig­a-Mannschaft hochgezoge­n werden. Der Abstieg der A-Junioren aus der Verbandsst­affel steht nach der 1:3-Niederlage gegen Pfullingen so gut wie fest.

 ?? FOTO: HKB ?? Der VfL Nendingen (blau) überstand mit Glück die Schlusspha­se gegen den SV Deilingen unbeschade­t und durfte sich über den 2:1-Sieg freuen. Hier klärt Leon Redle per Kopfball vor seinen Mannschaft­skameraden Daniel Milkau und Johannes Hesse (von links)....
FOTO: HKB Der VfL Nendingen (blau) überstand mit Glück die Schlusspha­se gegen den SV Deilingen unbeschade­t und durfte sich über den 2:1-Sieg freuen. Hier klärt Leon Redle per Kopfball vor seinen Mannschaft­skameraden Daniel Milkau und Johannes Hesse (von links)....
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