Zehn Stunden Betreuung, keine Schließtage
Kindergarten des Tuttlinger Krankenhauses öffnet am 1. Oktober – Stadt beteiligt sich
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TUTTLINGEN - Die Betriebserlaubnis ist beantragt, Anmeldungen sind auch schon da: Am 1. Oktober wird der Kindergarten des Klinikums Tuttlingen eröffnen. Die GmbH investiert in den Neubau rund 800 000 Euro. Tägliche Betreuungszeiten der drei- bis sechsjährigen Kinder sind von 6.30 bis 17 Uhr. Die Einrichtung ist ganzjährig durchgehend geöffnet.
Nur: Von einem Kindergarten ist noch nichts zu sehen. Die Kinderkrippe für unter Dreijährige im Luginsfeldweg, direkt am Krankenhaus, soll um eine Etage aufgestockt werden, um Platz für 20 Kindergartenkinder zu schaffen. Das geschieht Anfang Juli. Gebaut wird in Modulbauweise. Innerhalb einer Woche sollen die zusätzlichen 220 Quadratmeter Fläche so gut wie beziehbar sein. Der Innenausbau – Fenster, Toiletten, Waschbecken und selbst das Anbringen der Tapeten – erfolgt bereits im Werk, vor Ort werden die Einzelteile dann nur noch zusammengefügt.
Oliver Butsch, Personalleiter des Krankenhauses, rechnet mit jährlichen Unterhaltungskosten in Höhe von 300 000 bis 400 000 Euro. Davon wird das Klinikum wohl um die 100 000 Euro zuschießen. Die Stadt Tuttlingen beteiligt sich finanziell, 15 der Plätze werden dafür in die Kindergartenbedarfsplanung der Stadt eingerechnet. Die restlichen fünf Plätze sind für Kinder auswärtiger Mitarbeiter reserviert. Die Elternbeiträge seien identisch mit denen anderer städtischer Einrichtungen.
Die investierten Kosten rechnen sich für das Gesundheitszentrum – da ist sich Butsch sicher. Pflegekräfte und Ärzte sind gesucht, das Tuttlinger Klinikum steht dabei in Konkurrenz mit anderen Einrichtungen. Da können Faktoren, wie betriebseigene Kinderbetreuung und Arbeitszeitregelungen, die sich daran orientieren, den Ausschlag für eine Unterschrift des Arbeitsvertrags geben. Das merkt Butsch in den Bewerbungsgesprächen. Dabei würden die Betreuungsplätze quer durch alle Berufe nachgefragt: von Ärzten und Pflegern ebenso wie von Verwaltungsund Reinigungskräften.
Ein Name ist schon gefunden
Maria Deutsch, bisher für die Krippe zuständig, wird künftig auch den neuen Kindergarten leiten. Einen Namen hat er auch schon: Kindertagesstätte am Leutenberg. Fünf Beschäftigte teilen sich vier Vollzeitstellen im Kindergartenbereich. Der hohe Personalschlüssel bedingt sich durch die langen Öffnungszeiten – 10,5 Stunden täglich – und der Tatsache, dass es keine Schließtage in den Ferien gibt. Das Personal wechselt sich in der Urlaubsplanung ab.
Alltagskompetenzen vermitteln
Kinder und Erzieherinnen verbringen viel Zeit miteinander. Deshalb geht es laut Maria Deutsch auch darum, Alltagskompetenzen zu vermitteln. Das Frühstück werde gemeinsam frisch zubereitet. Einmal wöchentlich ist geplant, auch das Mittagessen zusammen zu kochen. Das Konzept geht in Richtung Bewegungskindergarten, eine große Außenfläche und einen Bewegungsraum wird es geben. Ein Kreativraum und ein Schlafraum sind ebenfalls vorgesehen.
Die Nachfrage vonseiten der Eltern sei groß, sagt Butsch, es gebe momentan aber noch freie Plätze. „Wir gehen davon aus, dass wir bis Ende des Jahres voll belegt sind“, so der Personalleiter. Angemeldet werden können auch Kinder, deren Eltern nicht im Klinikum arbeiten. Betriebsangehörige werden aber bevorzugt.
Ein Video finden Sie unter www.schwaebische.de/ tuttlingen