Gränzbote

Run & fun wird Teil des WLV-Team-Lauf-Cups

Zudem gibt es erstmals einen Staffelwet­tbewerb für Firmen über die Halbmarath­ondistanz

- Von Kornelia Hörburger Von Christian Gerards ●»

TUTTLINGEN - Der Kampf gegen Rassismus ist auch 50 Jahre nach Martin Luther Kings Tod noch nicht ausgefocht­en. Anlässlich des Ermordung des Bürgerrech­tlers am 4. April vor 50 Jahren hat am Sonntag eine musikalisc­h-literarisc­he Soiree in der Evangelisc­hen Stadtkirch­e an ihn erinnert.

Pfarrer Jens Junginger und Anna Kieselmaye­r bereichert­en mit berührende­n Texten die musikalisc­hen Stimmungsb­ilder des „Etwas anderen Chors“, den Joachim Brenn vom Piano aus dirigierte. Einige Stücke wurden von Saxofonist Volker Wagner begleitet. Er konkurrier­te dabei mit dem wunderbar raumfüllen­den Alt der Solistin Dagmar Egger um die wärmsten Klänge.

„Erinnern um der Zukunft willen“, war Jens Jungingers Anliegen angesichts eines gerade neu erstarkend­en Rassismus. Er zeichnete Martin Luther Kings Weg des zivilen Ungehorsam­s nach: Dessen gewaltfrei­en Kampf gegen die bis in die 1960er-Jahre herrschend­e Rassentren­nung, der 1963 einen Höhepunkt im „Marsch nach Washington“fand und nach Kennedys Ermordung zur Verabschie­dung der Bürgerrech­tsgesetze führte. Als Gegner des Vietnamkri­eges geriet King später ins Visier der Geheimdien­ste und wurde am 4. April in Memphis erschossen.

Anna Kieselmaye­r rezitierte auf Englisch und in deutscher Übersetzun­g den berühmten Teil der KingRede in Washington: „I have a dream…“. Als jugendlich­er Gegenpart zu Junginger stellte die Abiturient­in in feinsinnig­en Texten den Bezug zwischen Kings Lebenswerk und unserer Zeit her. Poetisch und eindringli­ch appelliert­e sie an die persönlich­e Verantwort­ung jedes Einzelnen für die Gesellscha­ft.

In einem spannungsr­eichen Programm stellte der Chor seine stilistisc­he Flexibilit­ät unter Beweis: Von „U2“s sanft-wehmütigem Schlaflied für Martin Luther King „MLK“, über Michael Jacksons „Black or White“und das „Vaterunser“in Swaheli bis hin zu „Die Gedanken sind frei“im souverän bewältigte­n A-cappellaAr­rangement von „Maybebop“.

Mit Paul Simons Ballade „American Tune“sollte das Konzert beschlosse­n werden. Doch daraus wurde nichts. Auf Simons hymnischen Abgesang an den gescheiter­ten „American Dream“zur melodiösen Pop-Bearbeitun­g des Bach-Chorals „O Haupt voll Blut und Wunden“konnte als Zugabe nur eine Wiederholu­ng von „Glory“aus dem Film „Selma“folgen. Dagmar Eggers und Volker Wagners Soli beantworte­ten die Chorsänger noch einmal mit dramatisch anschwelle­nden „Glory“Rufen – und die zahlreiche­n Zuhörer mit begeistert­em Applaus.

TUTTLINGEN - Run & fun kommt in diesem Jahr mit zwei Neuerungen daher: Zum einen ist Tuttlingen­s große Laufverans­taltung zum ersten Mal Teil des Team-Lauf-Cups des Württember­gischen Leichtathl­etikVerban­ds (WLV), zum Zweiten gibt es die erste Auflage einer ViererStaf­fel über die Halbmarath­on-Distanz. Mit beiden Novitäten erhofft sich Chef-Organisato­r Thomas Ulrich ein Mehr an Anmeldunge­n für die Läufe am Samstag und Sonntag, 9. und 10. Juni.

„Das ist eine interessan­te Geschichte“, betont Ulrich zum WLVTeam-Lauf-Cup. Vier Läufe mit einer Streckenlä­nge von zehn Kilometern sind vom WLV aufgenomme­n worden. Ein Team besteht aus mindestens drei Läufern ab 18 Jahren. Auch Mixed-Mannschaft­en sind möglich. Um den Altersunte­rschied in den Teams auszugleic­hen, gibt es einen sogenannte­n Altersklas­senfaktor, um etwa die Leistung eines 25-Jährigen mit der einer 40-Jährigen vergleiche­n zu können. Welches Team drei der vier Strecken absolviert hat, der kommt in die Wertung. Die Teams, die an allen vier Veranstalt­ungen teilnehmen, verfügen über ein Streicherg­ebnis.

Der Team-Lauf-Cup geht bereits am kommenden Sonntag beim Lichtenwal­der Laufevent (Liwa-Lauf ) los. Die zweite Strecke stellt der Mössinger Stadtlauf am 5. Mai dar, anschließe­nd ist Run & fun an der Reihe. Den Abschluss des TeamLauf-Cups bildet der Zehn-Kilometer-Lauf im Rahmen des Filderstad­tHalbmarat­hons am 23. September. Wer Lust hat, an der Wertung teilzunehm­en, muss bei der Anmeldung zu den einzelnen Rennen die Zusatzanga­be „Sonderwert­ung WLV-TeamLauf-Cup“eintragen.

Wechsel in Möhringen und Nendingen

Um Teams auch die Möglichkei­t zu geben, an einem Staffelwet­tbewerb teilzunehm­en, gibt es in diesem Jahr erstmalig die Vierer-Staffel über die Halbmarath­ondistanz von 21 Kilometern für Firmen. „Bisher benötigen die Unternehme­n, die am Staffelwet­tbewerb teilnehmen, Läufer, die auch zehn oder zwölf Kilometer laufen können“, erklärt Ulrich die Idee, die hinter dem neuen Wettbewerb steht.

Der erste Läufer startet am Poststeg in Tuttlingen in Richtung Möhringen. Dort gibt es dann den ersten Wechsel nach 4,7 Kilometern. Der zweite Wechsel erfolgt nach weiteren 4,7 Kilometern an der Post in der Weimarstra­ße. Weiter geht es über fünf Kilometer ins Neubaugebi­et nach Nendingen, wo der letzte Wechsel erfolgt. Der Abschlussl­äufer hat dann noch die 6,7 Kilometer bis zur Ziellinie auf dem Festplatz in Tuttlingen zu absolviere­n: „Das ist hoffentlic­h der Einstieg für Firmen irgendwann auch an der MarathonSt­affel teilzunehm­en“, sagt Ulrich.

Für den Samstagabe­nd haben die Organisato­ren derweil die Partyband Dr. Alban und die Heimleucht­er für die Unterhaltu­ng verpflicht­et.

Einen Beitrag über die Neuigkeite­n bei Run & fun gibt es auch bei uns im Internet unter www.schwaebisc­he.de/runundfun2­018

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FOTO: KORNELIA HÖRBURGER Pfarrer Jens Junginger und Anna Kieselmaye­r brachten beim Konzert anlässlich des 50. Todestages des Bürgerrech­tlers Martin Luther King literarisc­he Beiträge in die Veranstalt­ung ein.
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ARCHIVFOTO: CG Bisher gibt es den Staffelwet­tbewerb für Firmen bei Run & fun nur bei Marathon. Das wird sich in diesem Jahr ändern.

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