Run & fun wird Teil des WLV-Team-Lauf-Cups
Zudem gibt es erstmals einen Staffelwettbewerb für Firmen über die Halbmarathondistanz
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TUTTLINGEN - Der Kampf gegen Rassismus ist auch 50 Jahre nach Martin Luther Kings Tod noch nicht ausgefochten. Anlässlich des Ermordung des Bürgerrechtlers am 4. April vor 50 Jahren hat am Sonntag eine musikalisch-literarische Soiree in der Evangelischen Stadtkirche an ihn erinnert.
Pfarrer Jens Junginger und Anna Kieselmayer bereicherten mit berührenden Texten die musikalischen Stimmungsbilder des „Etwas anderen Chors“, den Joachim Brenn vom Piano aus dirigierte. Einige Stücke wurden von Saxofonist Volker Wagner begleitet. Er konkurrierte dabei mit dem wunderbar raumfüllenden Alt der Solistin Dagmar Egger um die wärmsten Klänge.
„Erinnern um der Zukunft willen“, war Jens Jungingers Anliegen angesichts eines gerade neu erstarkenden Rassismus. Er zeichnete Martin Luther Kings Weg des zivilen Ungehorsams nach: Dessen gewaltfreien Kampf gegen die bis in die 1960er-Jahre herrschende Rassentrennung, der 1963 einen Höhepunkt im „Marsch nach Washington“fand und nach Kennedys Ermordung zur Verabschiedung der Bürgerrechtsgesetze führte. Als Gegner des Vietnamkrieges geriet King später ins Visier der Geheimdienste und wurde am 4. April in Memphis erschossen.
Anna Kieselmayer rezitierte auf Englisch und in deutscher Übersetzung den berühmten Teil der KingRede in Washington: „I have a dream…“. Als jugendlicher Gegenpart zu Junginger stellte die Abiturientin in feinsinnigen Texten den Bezug zwischen Kings Lebenswerk und unserer Zeit her. Poetisch und eindringlich appellierte sie an die persönliche Verantwortung jedes Einzelnen für die Gesellschaft.
In einem spannungsreichen Programm stellte der Chor seine stilistische Flexibilität unter Beweis: Von „U2“s sanft-wehmütigem Schlaflied für Martin Luther King „MLK“, über Michael Jacksons „Black or White“und das „Vaterunser“in Swaheli bis hin zu „Die Gedanken sind frei“im souverän bewältigten A-cappellaArrangement von „Maybebop“.
Mit Paul Simons Ballade „American Tune“sollte das Konzert beschlossen werden. Doch daraus wurde nichts. Auf Simons hymnischen Abgesang an den gescheiterten „American Dream“zur melodiösen Pop-Bearbeitung des Bach-Chorals „O Haupt voll Blut und Wunden“konnte als Zugabe nur eine Wiederholung von „Glory“aus dem Film „Selma“folgen. Dagmar Eggers und Volker Wagners Soli beantworteten die Chorsänger noch einmal mit dramatisch anschwellenden „Glory“Rufen – und die zahlreichen Zuhörer mit begeistertem Applaus.
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TUTTLINGEN - Run & fun kommt in diesem Jahr mit zwei Neuerungen daher: Zum einen ist Tuttlingens große Laufveranstaltung zum ersten Mal Teil des Team-Lauf-Cups des Württembergischen LeichtathletikVerbands (WLV), zum Zweiten gibt es die erste Auflage einer ViererStaffel über die Halbmarathon-Distanz. Mit beiden Novitäten erhofft sich Chef-Organisator Thomas Ulrich ein Mehr an Anmeldungen für die Läufe am Samstag und Sonntag, 9. und 10. Juni.
„Das ist eine interessante Geschichte“, betont Ulrich zum WLVTeam-Lauf-Cup. Vier Läufe mit einer Streckenlänge von zehn Kilometern sind vom WLV aufgenommen worden. Ein Team besteht aus mindestens drei Läufern ab 18 Jahren. Auch Mixed-Mannschaften sind möglich. Um den Altersunterschied in den Teams auszugleichen, gibt es einen sogenannten Altersklassenfaktor, um etwa die Leistung eines 25-Jährigen mit der einer 40-Jährigen vergleichen zu können. Welches Team drei der vier Strecken absolviert hat, der kommt in die Wertung. Die Teams, die an allen vier Veranstaltungen teilnehmen, verfügen über ein Streichergebnis.
Der Team-Lauf-Cup geht bereits am kommenden Sonntag beim Lichtenwalder Laufevent (Liwa-Lauf ) los. Die zweite Strecke stellt der Mössinger Stadtlauf am 5. Mai dar, anschließend ist Run & fun an der Reihe. Den Abschluss des TeamLauf-Cups bildet der Zehn-Kilometer-Lauf im Rahmen des FilderstadtHalbmarathons am 23. September. Wer Lust hat, an der Wertung teilzunehmen, muss bei der Anmeldung zu den einzelnen Rennen die Zusatzangabe „Sonderwertung WLV-TeamLauf-Cup“eintragen.
Wechsel in Möhringen und Nendingen
Um Teams auch die Möglichkeit zu geben, an einem Staffelwettbewerb teilzunehmen, gibt es in diesem Jahr erstmalig die Vierer-Staffel über die Halbmarathondistanz von 21 Kilometern für Firmen. „Bisher benötigen die Unternehmen, die am Staffelwettbewerb teilnehmen, Läufer, die auch zehn oder zwölf Kilometer laufen können“, erklärt Ulrich die Idee, die hinter dem neuen Wettbewerb steht.
Der erste Läufer startet am Poststeg in Tuttlingen in Richtung Möhringen. Dort gibt es dann den ersten Wechsel nach 4,7 Kilometern. Der zweite Wechsel erfolgt nach weiteren 4,7 Kilometern an der Post in der Weimarstraße. Weiter geht es über fünf Kilometer ins Neubaugebiet nach Nendingen, wo der letzte Wechsel erfolgt. Der Abschlussläufer hat dann noch die 6,7 Kilometer bis zur Ziellinie auf dem Festplatz in Tuttlingen zu absolvieren: „Das ist hoffentlich der Einstieg für Firmen irgendwann auch an der MarathonStaffel teilzunehmen“, sagt Ulrich.
Für den Samstagabend haben die Organisatoren derweil die Partyband Dr. Alban und die Heimleuchter für die Unterhaltung verpflichtet.
Einen Beitrag über die Neuigkeiten bei Run & fun gibt es auch bei uns im Internet unter www.schwaebische.de/runundfun2018