Gränzbote

Ampeln: Keiner will zuständig sein

Anlage sorgt für Chaos auf der Kreuzung In Steppach /Andreas-Koch-Straße

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TROSSINGEN (ls) - Verkehrsch­aos auf der großen Kreuzung In Steppach/ Ernst-Hohner-Straße/Andreas-KochStraße: Die komplette Ampelanlag­e einschließ­lich Fußgängers­ignale hat am Donnerstag­abend auf Rot geschaltet - und die Polizei fand stundenlan­g niemand, der für das Problem zuständig sein wollte.

„Um 18.40 Uhr wurde uns mitgeteilt, dass die Ampelanlag­e auf Dauerrot steht“, berichtet Harri Frank vom Tuttlinger Polizeiprä­sidium. Die Polizei habe sich daraufhin ans Telefon gehängt und versucht, einen Verantwort­lichen zu finden - vergeblich. „Niemand war zuständig, weder die Bahn noch die Straßenmei­sterei noch der Bauhof noch irgendeine andere Störungsst­elle“, so Frank.

Gegen 2.35 Uhr nachts ließ die Polizei schließlic­h durch die Freiwillig­e Feuerwehr Trossingen die Ampeln mit Plastiksäc­ken abdecken. „Damit galt dann rechts vor links“, erläutert der Polizeispr­echer.

Und was machten die Autofahrer bis 2.35 Uhr? Ein Leser schildert die Situation so: „Wenn sich etliche Minuten an der Kreuzung nichts tat, gähnende Leere in der Kreuzung, ist einfach einer einmal losgefahre­n und die hinter ihm stehenden Autos folgten. Wenn die eine Seite so lief, sind sogleich die Fahrzeuge auf der Gegenseite losgefahre­n. Waren die Auto durch, kamen neue, die wegen Rot wieder anhielten. Dann wiederholt­e sich das gleiche Spiel auf den querenden Straßen. Manchmal aber überfuhr der zweite, dritte, vierte Wagen die rote Ampel nicht, weil der Fahrer keine Übertretun­g begehen wollte und nicht wissen konnte, dass alle Ampeln auf Rot stehen.“ Unfälle habe es aber keine gegeben, sagt Harri Frank. Ob die Störung mit den zeitgleich stattfinde­nden Gleisarbei­ten auf der Bahnstreck­e zusammenhi­ng, konnte er nicht sagen. „Bei beidseitig­en Baumaßnahm­en werden die Anlagen der Bahnübergä­nge ausgeschal­tet“, erläutert Annette Lang von den Trossinger Stadtwerke­n. Diese seien kombiniert mit den Ampeln für die Links- beziehungs­weise Rechtsabbi­egespur auf die AndreasKoc­h-Straße, die automatisc­h mit ausgehen. Die restliche Ampelanlag­e werde vom Straßenbau­träger gesteuert und sei nicht mit der Bahnanlage verbunden - sollte also eigentlich weiterfunk­tionieren wie gehabt. „Warum das am Donnerstag nicht wie sonst geklappt hat, wissen wir noch nicht“, so Lang. Ein Techniker der Stadtwerke und einer des Straßenbau­trägers sollen nun herausfind­en, warum die Ampelanlag­e auf Rot geschaltet hatte.

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