Auf einen Blick
Endlich! Den Führerschein in der Hand und die Zeit des Lernens ist vorbei. Eigentlich ist aber eher das Gegenteil der Fall. Jetzt wird es nämlich erst richtig stressig: Man ist alleine und ohne einen Beifahrer der mithilft. Quasi also wieder Anfänger: Jetzt ist es wichtig Erfahrungen zu sammeln und so zum routinierten Fahrer zu werden.
REGION - Zwar hat die Probezeit positive Auswirkungen auf die Unfallzahlen, die aktuellen Werte sprechen aber dennoch eine traurige Sprache: 60% der tödlich Verunglückten in der Altersgruppe 18 bis 25 Jahre sterben als Fahrer oder Mitfahrer eines PKW. Als Motorradfahrer sind es rund 25%.
Es ist das erste Jahr nach der Führerscheinprüfung. Unfallursache ist meist eine nicht angepasste Geschwindigkeit. Das klingt so, als ob die „Jungen“sinnbefreit in der Gegend herumrasen. Natürlich ist das zwar vor dem Auge des Gesetzes „nicht angepasst“, aber oft verschätzen sich die Neulinge nur um ein paar km/h – mit fatalen Auswirkungen.
Von den Besten kann man lernen, 1. Erfahrung kommt von „erfahren“:
So viel wie möglich, so oft wie möglich fahren– jeder Kilometer zählt. Aber: Zu Beginn erst nur kurze Strecken (Alleine fahren bedeutet ein hohes Maß an Konzentration und Anspannung). Und: Alleine fahren, ohne dass jemand „reinquasselt“, oder ablenkt.
2. Handy aus, Radio aus
– volle Konzentration auf das wesentliche. Fahrdauer und Fahrstrecken kontinuierlich erhöhen, verändern, bewusst bei Regen fahren, bei Dämmerung und Dunkelheit – Lernen durch Erleben ist die Devise.
3. Fahrtenplanung:
Klingt langweilig, aber auch das muss trainiert werden. Zeitstress ist ein Sicherheitskiller (gilt übrigens für alle Autofahrer, nicht nur für die Jungen). Wenn ich also zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort sein möchte, dann denke ich vorher über die Fahrt nach. Wann muss ich dort sein, wie viel Verkehr ist um diese Zeit, wie groß ist die Staugefahr und was heißt das in Fahrminuten. Wer es eilig hat, fährt oft auch unbewusst, ohne sich Gedanken zu machen, schneller oder überholt riskanter. Ein wichtiger Tipp: ein Navigationsgerät, am besten eines mit „Verkehrsmelder“. So kann man konkret planen und bekommt im Fall der Fälle auch eine Alternativroute.
4. Für die Kinder nur das Beste:
Wenn man Unfälle von Fahranfängern analysiert, kommt man zu der Erkenntnis: Junge Fahrer fahren die ältesten Autos, mit der geringsten Sicherheitstechnik und den schlechtesten Reifen. Das, in Kombination mit der Unerfahrenheit der Neulinge, ist eine echte Katastrophe. Oft hört man „Naja, ist ja das erste Auto, da reicht auch etwas billiges“– eine fatale Fehleinschätzung. Das erste Auto sollte genug „Knautschzone“haben, Antiblockiersystem, vor allem das Fahrdynamikregelungssystem und optimale Reifen. Darunter verstehen die Fachleute Reifen, die nach der 4x4x4 Formel ausgewählt sind: 4 gleiche Reifen (gleiche Marke, gleiche Type, gleiches Herstellungsdatum), mit mindesten 4 mm Restprofil und sind nicht älter als 4 Jahre. Denn „Mischbereifung“ist einer der Hauptursachen für Schleuderunfälle.
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5. Erfahrung mit und gefährlichen kritischen Situationen:
Nur weil man in der Fahrschule ein paar Notbremsungen trainiert hat, heißt das noch lange nicht, dass man weiß, wie sich das eigene Auto verhält. Durch spezielle Trainingsprogramme lernen die Teilnehmer die eigenen Grenzen kennen, die Grenzen der Technik, aber trainieren auch Handlungsmuster, wie keine „Schrecksekunde“mehr zu haben. Das Traininge sollte aber frühestens nach 3 Monaten, oder rund 3000 Kilometern Fahrerfahrung erfolgen. Vorher bringt es noch nichts. Nur Übung macht den Meister. Am besten in einem „sicheren“Auto mit einem speziellen Fahrtraining – so stehen die Chancen auf einen unfallfreien Start in die mobile Freiheit am besten.