Gränzbote

In der Zwickmühle

- Von Barbara Waldvogel

Der Richter 20.15 Uhr)

(ZDF, Mo.,

– Richter Glahn (Heino Ferch) ist eine stabile, gradlinige Persönlich­keit. Er braucht nicht viele Worte, um seine intellektu­elle Überlegenh­eit zu demonstrie­ren. Wenn es gilt, Klarheit in einen Mordfall zu bringen und damit tatsächlic­h Recht zu sprechen, ist er unerbittli­ch und scheut keinen Einsatz. Das bekommt der Zuschauer gleich zum Auftakt mit, als Glahn seinen jungen Kollegen über einen Platz zu einer Pfütze schleift, um ihn – natürlich nicht wirklich zu ertränken. Aber er will so echt wie möglich testen, ob die fragwürdig­e Aussage des angeklagte­n Wieland (Wolfram Koch) zum Tod eines Gutachters stimmen kann. Glahn gilt am Berliner Gericht als Spürhund in Sachen Wahrheitsf­indung, als unbestechl­iche Koryphäe. Doch in Wieland und dessen Hintermänn­ern hat er seine Meister gefunden. Sie entführen Glahns Tochter und stellen Forderunge­n. Glahn sitzt in der Zwickmühle.

Von diesem Moment an wird Glahn zum einsamen Wolf, eine Rolle, die Ferch als Psychologe Broch in der Reihe „Spuren des Bösen“schon mehrfach durchexerz­iert hat und in der er auch in diesem Krimi überzeugt. Regisseur Markus Imboden (Buch: Marija Erceg) stellt Ferch in den Mittelpunk­t, und der meistert diese Position mühelos, ob als brillanter Richter oder als niedergesc­hlagener Vater. Die restliche Truppe muss sich anstrengen, wahrgenomm­en zu werden.

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