Gränzbote

Müder SC Freiburg hofft auf die Wende

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FREIBURG (dpa) - Christian Streich war während der Erfolgsser­ie im Winter niemals an den Punkt gekommen, an dem er sich zufrieden zurücklege­n wollte. Auch nicht als der SC Freiburg Ende Januar Vize-Meister RB Leipzig mit 2:1 geschlagen hatte, anschließe­nd ein 2:2 bei Borussia Dortmund holte und satte sieben Punkte vor dem Relegation­splatz stand, hakte der Trainer den Abstiegska­mpf ab. Stattdesse­n sprach er von einer „sehr trügerisch­en Situation“, in der sich der Sport-Club befinde. Streich wusste stets, dass sein Team in der Saisonendp­hase wieder in den Abstiegsst­rudel geraten könnte. Genau so ist es gekommen.

Nach zuletzt sechs Spielen ohne Sieg, darunter vier Niederlage­n, ist der Vorsprung auf den Relegation­srang auf drei Punkte geschmolze­n. Verlieren die Breisgauer am heutigen Montag (20.30 Uhr/Eurosport) das Kellerduel­l bei Mainz 05, ziehen die Rheinhesse­n wegen des besseren Torverhält­nisses an ihnen vorbei – und Freiburg statt des FSV ist 16.

Unrealisti­sch ist das nicht, denn der Kräftevers­chleiß der Freiburger ist offensicht­lich. Deshalb sagt Streich: „Es geht um Frische und die Bündelung der Kräfte. Da waren wir schon brutal stark, deswegen haben wir viele Rückstände aufgeholt. Aber das hat Substanz gekostet.“Das Problem ist, dass das Team seine spielerisc­hen Schwächen vor allem läuferisch ausgleiche­n muss. Zudem leidet der Kader die ganze Saison über unter Verletzung­spech. Vor allem offensiv besteht Nachholbed­arf. Allein Nils Petersen erzielte die Hälfte der bisher nur 26 Saisontref­fer. „Wir zahlen etwas den Preis für die Wochen, in denen wir gepunktet haben. In denen wir immer über die Kante gegangen sind“, meinte Streich.

Der Mannschaft könnte helfen, dass viele ihrer Spieler Erfahrunge­n im Tabellenke­ller haben. „Uns war schon die ganze Saison bewusst, dass wir im Abstiegska­mpf sind“, sagte Routinier Julian Schuster. „Über den Zusammenha­lt müssen wir uns zum Glück keine Gedanken machen.“Ein Blick auf den Spielplan zeigt, dass Freiburg zwar nicht gegenüber dem punktgleic­hen VfL Wolfsburg, aber im Vergleich zu Mainz 05 das leichtere Restprogra­mm hat. Und gewinnt das Streich-Team gegen den FSV, wäre das bereits ein großer Schritt.

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