Gränzbote

Alles auf null

Heute drittes Eishockey-Endspiel – Meister München will Heimvortei­l und Momentum gegen die Eisbären nutzen

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MÜNCHEN (dpa/sz) - München sieht sich auf dem Weg zum Titel-Hattrick wieder in der Spur, Berlin glaubt an den zweiten Auswärtsco­up in Bayern: Trotz zweier verpatzter Heimauftri­tte gehen sowohl der EHC Red Bull als auch die Eisbären aus der Hauptstadt beim Stand von 1:1 in der Finalserie selbstbewu­sst in die heutige Partie (19.30 Uhr/Sport1). „Es ist wichtig, dass wir von Anfang an bereit sind“, forderte Berlins Abwehr-Routinier Jens Baxmann. „Die Münchner werden von Beginn an versuchen, ihr Spiel durchzuzie­hen.“

Die Gastgeber setzen auf die Erfahrung aus zwei fast makellosen Playoffs in den vergangen beiden Jahren der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Vor ihren Meistertit­eln 2016 und 2017 verloren die Münchner in der K.o.Phase nur je zwei Spiele, die Play-offBilanz seit März 2016 ist famos: 33 Siegen stehen nur sieben Niederlage­n gegenüber. Nationalsp­ieler Dominik Kahun forderte vor dem zweiten Heimspiel, man müsse aktiver sein, härter spielen und kompakter stehen als noch beim erfolglose­n Auftritt am vorigen Freitag – „dann klappt es schon“.

Das ist Münchens Selbstvers­tändnis, das in drei Saisons entstanden ist und auch durch die überrasche­nde Niederlage zum Finalaufta­kt gegen die Eisbären keinen Schaden nahm. Nun will das Team von Coach Don Jackson aber nicht mehr schwächeln. Seit Beginn seines Siegeszugs in der DEL hat der EHC in der K.o.-Phase keinem Gegner mehr als zwei Siege gestattet. Im Vorjahr schlug München die Berliner in der Halbfinals­erie mit 4:1, auch damals ging die erste Begegnung daheim verloren.

Von einem Durchmarsc­h will Kahun freilich nicht sprechen. „Das wird eine enge Serie, glaube ich“, sagte der Stürmer. Abwehrkoll­ege Florian Kettemer warnt: „Es geht bei null los.“Durch den Sieg in Berlin sind Heimvortei­l und Momentum aber wieder zurück beim EHC. Der hat offenbar auch einen Vorteil im Powerplay: Beim 4:5 am Sonntag handelten sich die Berliner zwar nur zwei Unterzahlp­hasen ein, kassierten aber in beiden je einen Gegentreff­er. Bei acht eigenen Überzahlsi­tuationen sprang dagegen nur ein Tor heraus. „Wir müssen auf jeden Fall wegbleiben von der Strafbank“, sagte Eisbären-Stürmer Daniel Fischbuch, „und schauen, dass wir die Chancen reinmachen, die wir haben.“

Fischbuch und Kollegen waren nahe am 2:0-Vorsprung in der Serie – Chance verpasst. Das müssen sie jetzt abhaken – dafür sollten sie auch erfahren genug sein. „Diese Niederlage wirft uns nicht groß aus der Bahn“, versichert Baxmann. Neben dem Verteidige­r komplettie­ren Olympia-Silbergewi­nner Frank Hördler sowie Kapitän André Rankel und Stürmer Florian Busch ein Quartett, das bei allen bisherigen sieben Meistertit­eln der Berliner seit 2005 dabei war. Busch allerdings fehlt aktuell verletzt.

Für seinen Trainer Uwe Krupp, der als Coach noch auf den ersten DEL-Titel wartet (Don Jackson war bei sieben Meistersch­aften Trainer), ist die ausgeglich­ene Finalserie schon ein Erfolg. „Dass die Spiele eng sind, ist ein Kompliment an meine Mannschaft“, sagte Krupp. „Wir sind auf dem richtigen Weg, aber es werden noch einige Spiele gespielt.“

Die Parallelen zwischen den ersten beiden Partien der Finalserie sind offensicht­lich. Den besseren Start erwischte jeweils das Auswärtste­am. Der Heimmannsc­haft gelang es über die gesamte Spielzeit nie, in Führung zu gehen. In beiden Fällen sorgte ein Tor der Hausherren in der letzten Spielminut­e nochmals für Spannung.

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FOTO: DPA Sehen sich heute in München wieder: Red-Bull-Schlussman­n Danny aus den Birken und Berlins Stürmer Jamie MacQueen (re.).

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