Gränzbote

FC Bayern demontiert auch Bayer

Bei der hochgehand­elten Leverkusen-Elf gewinnt der Rekordmeis­ter im Pokal mit 6:2

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LEVERKUSEN (dpa) - Der Traum vom Triple lebt – und wie! Der FC Bayern München hat auch den selbstbewu­ssten Herausford­erer Bayer Leverkusen eindrucksv­oll bezwungen und Trainer Jupp Heynckes ein weiteres DFB-Pokalfinal­e beschert. An einem begeistern­den Fußball-Abend setzte sich der deutsche Rekordsieg­er mit 6:2 (2:1) bei der zuletzt so starken Werkself durch und greift am 19. Mai im Berliner Olympiasta­dion nach dem 19. Cup-Erfolg.

„Ich glaube, wenn man so weit gekommen ist – in allen Wettbewerb­en – dann wollen wir die Pokale und wenn wir so auftreten wie heute, dann ist es auch verdammt schwer gegen uns“, so Münchens Torwart Sven Ulreich bei ZDF. Bayers Jonathan Tah sah die Niederlage in dieser Höhe zu hoch, legte seinen Fokus direkt aber wieder auf die Bundesliga.

Für die Münchener soll die Triple-Krönung nun im ChampionsL­eague-Finale in Kiew folgen – doch dafür muss erst Real Madrid im Halbfinale der Königsklas­se bezwungen werden. In der Gala-Form vom Dienstagab­end ist das sicherlich möglich. Dreifach-Torschütze Thomas Müller (52./64./78.), Robert Lewandowsk­i (2./9. Minute) sowie Thiago (60.) erzielten in der BayArena die Treffer für die souveränen Münchner.

Nach dem Anschlusst­or von Lars Bender (16.) hatte Leverkusen noch auf die erste Finalteiln­ahme seit 2009 hoffen können, doch in der zweiten Halbzeit demontiert­e der FC Bayern den Kontrahent­en. Leon Baileys Freistoßto­r (72.) änderte letztlich nichts an der höchsten Niederlage von Bayer in der Pokalgesch­ichte. Mit einem Sieg in Berlin könnten die Münchner ihr zwölftes Double perfekt machen.

Einen Fußball-Leckerbiss­en hatte Heynckes angekündig­t. Und die Partie war gleich ganz nach seinem Geschmack. Nach Flanke von Jérôme Boateng konnte Bayer-Schlussman­n Bernd Leno den Kopfball von Müller noch gut parieren. Doch Martinez kam vom Strafraumr­and frei zum Schuss. Lewandowsk­i touchierte den Ball mit der Sohle, stand jedoch nicht wie von den Leverkusen­ern reklamiert im Abseits.

Der Treffer zeigte Wirkung bei Bayer. Zu leicht konnten die Bayern durch die Abwehr wirbeln – gerade über den überragend­en Franck Ribéry. Lewandowsk­i schoss mühelos nach Flanke des Franzosen zum zweiten Tor ein. Nun drohte schnell Langeweile. Doch schon zwischen den Treffern hatte Bayer angedeutet, dass die Offensive das eigene Rezept ist. Und Bayer kam tatsächlic­h ins Spiel zurück. Lars Bender nutzte eine kurze Konfusion in der Gästeabweh­r zum Anschlusst­reffer. Nun war wieder Spannung drin – und sogar Zeit für Kunststück­chen. Arjen Robben (21.) zelebriert­e an der Seitenlini­e artistisch eine Ballannahm­e.

Die Bayern waren weiter am Drücker, doch Leverkusen hatte Chancen zum Ausgleich. Eiskalt agierten die Bayern. Thiago servierte brillant auf Müller und der Kapitän schob zum 3:1 ein. Nun ging es wieder viel zu schnell für Bayer. Thiago erhöhte. Müller stocherte einen Ball von Robben über die Linie. Innerhalb von 13 Minuten hatten die Bayern ihren Triple-Kurs fortgesetz­t. Die Tore von Bailey und erneut Müller beendeten einen packenden Fußball-Abend. Jetzt blicken die Bayern Richtung Madrid. „Wir wissen, dass etwas geht, aber natürlich müssen die Spiele auch erst einmal gespielt werden“, so Thomas Müller.

Tore: 0:1 Lewandowsk­i (3.), 0:2 Lewandowsk­i (9.), 1:2 Lars Bender (16.), 1:3 Thomas Müller (52.), 1:4 Thiago (61.), 1:5 Thomas Müller (63.), 2:5 Bailey (72.), 2:6 Thomas Müller (78.). – Zuschauer: 30 210.

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FOTO: DPA Thiago (v. li.), Thomas Müller und Joshua Kimmich bejubeln das 1:4.

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