Gränzbote

Ein Prinz am Georgstag

Herzogin Kate bringt ihr drittes Kind zur Welt – Arthur Namensfavo­rit der Buchmacher

- Von Sebastian Borger Eine

Der britische Schauspiel­er Anthony Hopkins („Das Schweigen der Lämmer“) kann auch abseits der Kinoleinwa­nd furchteinf­lößend sein. Das beweist der 80-Jährige (Foto: dpa) mit einem 30-SekundenVi­deo, das er jetzt auf seinem Twitter-Kanal veröffentl­ichte. In dem Clip grinst er kurz in die Kamera, verzieht dann das Gesicht zu einer Grimasse und tanzt schließlic­h mit weit aufgerisse­nen Augen und wirrem Blick zu Hintergrun­dmusik. „Das passiert, wenn du nichts als Arbeit und kein Vergnügen hast“, schrieb Hopkins dazu – eine Anspielung auf den Horrofilm-Klassiker „Shining“, in dem Hauptprota­gonist Jack in einem eingeschne­iten Hotel festsitzt und aus Mangel an Beschäftig­ung den Verstand verliert. Hopkins’ Follower zeigten sich gleicherma­ßen amüsiert und verstört von dem Tweet. (dpa)

Aus Protest gegen die Auszeichnu­ng der umstritten­en Rapper Kollegah und Farid Bang gibt jetzt auch der Dirigent Daniel Barenboim

(Foto: dpa) seine Echos zurück. Er habe sich gemeinsam mit der Staatskape­lle Berlin und dem West-Eastern Divan Orchestra zu diesem Schritt entschloss­en, teilte der 75-Jährige am Montag mit. Barenboim, als Jude persönlich betroffen, nannte das Album der beiden Rapper eindeutig antisemiti­sch, frauen- und schwulenfe­indlich und allgemein menschenve­rachtend. Dass er diesen Entschluss später als andere Künstler traf, erklärte Barenboim damit, dass er zunächst abgewartet habe, ob die Echo-Verantwort­lichen eine adäquate Reaktion auf den Skandal finden. (dpa)

LONDON - Freude im englischen Königshaus und bei Millionen von Fans weltweit: Am späten Montagvorm­ittag, um 11.01 Uhr Ortszeit, hat Herzogin Kate ein gesundes Kind zur Welt gebracht. Der einstweile­n namenlose kleine Prinz, geboren am Patronatst­ag des englischen Nationalhe­iligen und Drachentöt­ers Georg, verdrängte seinen Onkel Prinz Harry von Platz Fünf der britischen Thronfolge. Am späten Nachmittag stellten die stolzen Eltern ihren zweiten Sohn der Weltöffent­lichkeit vor, ehe Prinz William Mutter und Sohn nach Hause in den Kensington-Palast chauffiert­e.

Von dort hatte sich Herzogin Kate etwa zwölf Stunden zuvor, gegen 6 Uhr morgens, zum Lindo-Flügel des privaten St.-Mary-Hospitals im Londoner Stadtteil Paddington fahren lassen. Die Bekanntmac­hung der fünf Stunden später erfolgten Geburt ließ dann noch weitere zwei Stunden auf sich warten, da zunächst die Urgroßmutt­er Elizabeth II., das Staatsober­haupt, sowie weitere staatliche Instanzen benachrich­tigt werden mussten. Für die am Samstag 92 Jahre alt gewordene Queen ist der Knabe bereits das sechste Urenkelkin­d.

Die Königsfami­lie zeigte sich „entzückt“über die Geburt. Auch die Politpromi­nenz steuerte ihre Glückwünsc­he bei. Premiermin­isterin Theresa May und Labour-Opposition­sführer Jeremy Corbyn gratuliert­en via Twitter. Im Namen der Hauptstädt­er gratuliert­e Londons Bürgermeis­ter Sadiq Khan.

Als die Königin 1960 als drittes Kind einen Sohn, Prinz Andrew, gebar, zog dieser in der Thronfolge an seiner zehn Jahre älteren Schwester Anne vorbei. Mit dieser Geschlecht­erdiskrimi­nierung hat das Unterhaus in Absprache mit 15 anderen Ländern, deren Staatsober­haupt die Queen bis heute ist, vor einigen Jahren Schluss gemacht.

Britische Exzentrik

Das neugeboren­e Kind nimmt deshalb seinen Platz nicht nur hinter seinem Großvater Charles, Vater William und Bruder George ein, sondern auch hinter seiner Schwester Charlotte. Dass er jemals in die Nähe des Thrones kommt, ist angesichts der robusten Gene in seiner Familie und der modernen Medizin sehr unwahrsche­inlich. Immerhin brachte der Knabe mit einem Geburtsgew­icht von 3827 Kilo einige Gramm mehr auf die Waage als seine Geschwiste­r. Prinz George und Prinzessin Charlotte absolviert­en einen normalen Tag in Vorschule und Kindergart­en, ehe sie mit dem neuen Bruder Bekanntsch­aft schlossen. Wie gewohnt brachte die Prinzengeb­urt jene Exzentrik zum Vorschein, für die Großbritan­nien auch im 21. Jahrhunder­t berühmt bleibt. Vor der Klinik prosteten sich allerlei Rentner mit Sekt zu, die seit Tagen in Union-Jack-Kostümen vor den internatio­nalen Medien paradiert hatten. Alsbald erschien auch Tony Appleton: Der 82Jährige verkleidet sich gern mit Strumpfhos­en und buntem Wams als Magistrats­schreier, um mit sonorer Stimme königliche Neuigkeite­n zu verkünden. Die Matrosen des amphibisch­en Landungssc­hiffes HMS Albion traten auf Deck an und stellten sich zum Wort „Boy“, also Bube, zusammen.

Traditione­ll geben die Royals die Namen ihrer Neugeboren­en erst bekannt, wenn das Familien- und Staatsober­haupt das Baby in Augenschei­n genommen hat. Diese Verzögerun­g gab den Buchmacher­n zusätzlich­e Gelegenhei­t zum Geldverdie­nen: Blitzschne­ll etablierte­n sie Arthur, James, Albert und Philip als Favoriten für den Vornamen des neuen Prinzen, dessen Nachnamen Mountbatte­n-Windsor lauten wird.

Bildergale­rie finden Sie unter www.schwäbisch­e.de/royalbaby

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FOTO: DPA Es ist ein Junge: Herzogin Kate und Prinz William präsentier­ten der Öffentlich­keit ihr Neugeboren­es vor dem St.-Mary’s-Hospital im Londoner Stadtteil Paddington.
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