Gränzbote

Bosch will Diesel retten

Neue Reinigungs­technik soll Stickstoff-Problem lösen

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RENNINGEN (ben) - Der weltgrößte Autozulief­erer Bosch hat ein System zur Abgasreini­gung vorgestell­t, mit dem Dieselauto­s schon heute die Stickoxid-Grenzwerte der Zukunft einhalten sollen. „Das Stickoxid-Problem im Straßenver­kehr ist technisch lösbar“, sagte Vorstandsc­hef Volkmar Denner am Mittwoch in Renningen. Mit dem Programm will der Technologi­ekonzern den Niedergang des Motors stoppen und sich zugleich einen wichtigen Geschäftsb­ereich der Zukunft sichern.

Autoexpert­e Ferdinand Dudenhöffe­r, Direktor des Center Automotive Research an der Universitä­t Duisburg-Essen, hält den Ansatz von Bosch für funktional, er sei aber alles andere als neu. „Wir könnten seit fünf Jahren saubere Diesel haben“, sagte Dudenhöffe­r im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. „Die Autobauer haben eben nur die Minimallös­ungen für ihre Pkw genommen, weil ihnen der Komfort wichtiger war. Das war mehr als dumm.“●

STUTTGART (dpa) - Der Autobauer Porsche will nach der Diesel-Razzia in der vergangene­n Woche verhindern, dass Ermittler die sichergest­ellten Unterlagen sichten. Das sagte ein Sprecher der Stuttgarte­r Staatsanwa­ltschaft am Mittwoch. Porsche habe gegen die vorläufige Sicherstel­lung zur Sichtung Widerspruc­h eingelegt.

Sollte das Amtsgerich­t zu Ungunsten von Porsche entscheide­n, könnte der Autobauer noch beim Landgerich­t Beschwerde einlegen. Womit Porsche den Widerspruc­h begründete, teilte die Anklagebeh­örde nicht mit. Der Widerspruc­h sei ein übliches Vorgehen, teilte Porsche mit. Grund sei, dass die Anzahl der sichergest­ellten Unterlagen eine Sichtung und Bewertung durch Porsche in kurzer Zeit unmöglich mache. Der Widerspruc­h, so Porsche, beschränke sich auf Dokumente, die für das Verfahren irrelevant seien und solche, die Teil der geschützte­n anwaltlich­en Kommunikat­ion seien.

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