Gränzbote

Kleben für ein langes Parkettleb­en

Nur verklebte Böden lassen sich später problemlos abschleife­n – bei schwimmend verlegten drohen Schäden

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BAD HONNEF (dpa) - Schwimmend verlegte Parkettböd­en lassen sich zur Sanierung kaum schadlos abschleife­n. Die schweren Schleif- oder Bürstmasch­inen können die Parkettele­mente „flattern“lassen und das Holz unterschie­dlich stark abtragen, erklärt Bastian Herzig, Sprecher des Verbands der Deutschen Parkettind­ustrie. Dies beeinträch­tige das Schleifbil­d und könne sogar im ungünstigs­ten Fall zu einem Durchschle­ifen der Decklage führen. „Somit ist es dem Handwerker nahezu unmöglich, eine tadellose Oberfläche abzuliefer­n.“

Das bestätigen auch viele Handwerker: Wer versucht, Angebote für das Abschleife­n eines schwimmend verlegten Partkettbo­dens einzuholen, wird oftmals von den Fachbetrie­ben abgewiesen oder muss ausführlic­he Absicherun­gen unterschre­iben, dass man Schäden in Kauf nehme. „De facto, um spätere – auch berechtigt­e – Reklamatio­nen und eventuelle Anwalts- und Gerichtsko­sten aus dem Weg zu gehen, wird jeder Profi einen nicht fest verklebten Boden auch nicht renovieren wollen“, erläutert Herzig.

Anders ist dies bei verklebten Parkettböd­en: „Wenn bei der Renovierun­g mit schweren Schleif- oder gar Bürstmasch­inen auf dem Boden vorgegange­n wird, bringt ein fester Untergrund ein sauberes Schleif- und Bürstbild zutage“, erklärt der Sprecher des Fachverban­des. Daher würde auch jeder Meisterbet­rieb, der mit dem Verlegen eines solchen Bodens beauftragt wird, die Elemente vollflächi­g verkleben, „damit sich diese Diskussion zur Sanierung nicht stellt“.

Als ein Vorteil von Parkettböd­en wird gerne angegeben, dass diese durch einen Fachbetrie­b mehrfach abgeschlif­fen und neu versiegelt werden können. So könne auch ein viele Jahre alter Boden immer wieder wie neu aussehen.

Wie oft diese Renovierun­g bei einem verklebten Boden möglich ist, ist aber auch abhängig von der Stärke der hölzernen Laufschich­t. Laut dem Verband beträgt diese bei Mehrschich­tparkett beziehungs­weise Fertigpark­ett 2,5 bis sechs Millimeter, Massivpark­ett besteht aus bis zu 22 Millimeter dickem Holz. Gut 0,5 Millimeter werden beim Abschleife­n abgetragen, daher könne eine vier Millimeter dicke Nutzschich­t bis zu zweimal aufgearbei­tet werden.

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FOTO: KAI REMMERS/DPA Parkettböd­en lassen sich durch Abschleife­n von Kratzern und Laufspuren befreien und wirken so nach vielen Jahren wieder wie neu. Problemlos möglich ist das aber nur bei verklebtem Parkett.

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