Attraktiver Arbeitgeber dank Sportangebot
Die betriebliche Gesundheitsvorsorge wird für Unternehmen in Tuttlingen immer wichtiger
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TUTTLINGEN - Körperliche, psychische und soziale Gesundheit sind die Voraussetzung für eine hohe Arbeitszufriedenheit, Motivation und Leistungsfähigkeit: Viele Tuttlinger Arbeitgeber haben dies erkannt und bieten ihren Mitarbeitern inzwischen umfassende Möglichkeiten zur Gesunderhaltung an. Das wird auch Anfang Juni wieder deutlich, wenn zahlreiche Teilnehmer von Tuttlingens großer Laufveranstaltung run & fun im Trikot ihres Arbeitgebers auf die verschiedenene Strecken gehen.
Die gesundheitliche Prävention sei bei den hiesigen Unternehmen in der Prioritätenliste deutlich nach oben gerückt, berichtet Tobias Croonenbroeck, der als Tuttlinger Experte der AOK-Krankenkasse Schwarzwald-Baar-Heuberg fürs Betriebliches Gesundheitsmanagement jährlich 200 Unternehmen berät.
Unternehmen werden sensibler
„Die Unternehmen sind in den vergangenen Jahren zunehmend sensibel geworden für das Thema Gesundheit im Arbeitsleben", führt Croonenbroeck aus. Er stelle in Gesprächen mit Geschäftsführern und Personalleitern ein echtes Interesse an der Gesundheit ihrer Beschäftigten fest. „In Zeiten von Personalmangel kommt es eben auf jeden einzelnen an. Darum sollen die Mitarbeiter möglichst dauerhaft gesund bleiben. Außerdem ist ein betriebliches Gesundheitsmanagement auch ein Vorteil für die Arbeitgeber im Wettbewerb um Personal.“Die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg weist darauf hin, dass Betriebliches Gesundheitsmanagement in Zeiten des Fachkräftemangels aktiv zur Mitarbeiterakquise beitragen könne: „Somit kann sich auch ein kleines Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber darstellen und sich auf dem Arbeitsmarkt positiv gegenüber Mitbewerbern positionieren“, betont Anne Spreitzer, Projektleiterin Gesundheitswirtschaft bei der Kammer.
Bei allen Kosten, die eine betriebliche Gesundheitsvorsorge verursacht, profitieren die Unternehmen auch von den Präventionsmaßnahmen. „Schließlich kommen schwarze Zahlen nicht von Mitarbeitern im roten Bereich“, stellt Croonenbroeck von der AOK fest.
Das Beispiel Stadt Tuttlingen
Eine breit gestreute Bewegungsförderung bietet etwa die Stadtverwaltung Tuttlingen ihren Mitarbeiter an: Sie können zu stark verbilligten Preisen in einem Hansefit Mitglied werden, einem Verbund, dem sich Fitness-Studios und Bäder anschließen können. Die Mitglieder sind nicht an eine Einrichtung gebunden, sondern können aus vielen auswählen. Gut für die vielen Einpendler: Ein Mitarbeiter, der etwa in Spaichingen wohnt, kann in der Mittagspause ins Fitness-Studio in Tuttlingen, im Urlaub in Spaichingen oder Villingen-Schwenningen trainieren.
„Wir haben auch Leute motiviert, die bislang nicht dabei waren. Aber einen Sportmuffel kann man auch mit dem bestem Angebot nicht überreden“, sagt Arno Specht, Pressesprecher der Stadt Tuttlingen. 125 Mitarbeiter und damit rund 17 Prozent nutzen das Angebot. Der Eigenanteil der Mitarbeiter liegt bei 29,50 im Monat. „Für diesen Preis bekommt man in guten Studio kein Angebot“, sagt Specht. Die Stadt kostet das rund 77 000 Euro im Jahr.