Gränzbote

Tausend Menschen wurden in 2017 Opfer einer Straftat

Laut Polizeiprä­sident Gerhard Regele gibt es aktuell keinen Kriminalit­äts-Brennpunkt im Landkreis Tuttlingen

- Von Christian Gerards

TUTTLINGEN - Im Kreis Tuttlingen lässt es sich sicher leben. Das zeigt die Kriminalst­atistik 2017 für den Kreis, die am Donnerstag von Tuttlingen­s Polizeiprä­sident Gerhard Regele und Landrat Stefan Bär vorgestell­t worden ist. „Wir leben in einem der sichersten Kreise in BadenWürtt­emberg“, betonte Bär. 1001 Personen (2016: 1095) wurden bei rund 138 000 Einwohnern Opfer einer Straftat.

Davon wurde etwas mehr als die Hälfte Opfer einer vorsätzlic­hen leichten Körperverl­etzung. Die Aufklärung­squote im Kreis lag bei 85,5 Prozent und damit etwas unter dem Wert für das Polizeiprä­sidium (86,3 Prozent), aber dafür höher als im Landesschn­itt (79,3). In Tuttlingen wurden 80,8 Prozent aller Fälle aufgeklärt, in Trossingen 85,7 Prozent und in Spaichinge­n 80,0 Prozent.

Bei den Fallzahlen zeigen sich Unterschie­de: In Tuttlingen gingen sie gegenüber 2016 um 14,9 Prozent zurück, in Trossingen um 12,9 Prozent. Dagegen ging die Anzahl der erfassten Vorkommnis­sen in Spaichinge­n um 6,6 Prozent nach oben. Eine einzelne Erklärung für den gegenläufi­gen Trend in der Primstadt gebe es laut Regele aber nicht.

In den berechnete­n Straftaten je 100 000 Einwohner liegt Tuttlingen mit einer Häufigkeit­szahl von 6344 (2016: 7529) nach wie vor an erster Stelle. Ein Jahr zuvor war die Donaustadt noch die Stadt im Geltungsbe­reich des Polizeiprä­sidiums Tuttlingen, die die höchste Häufigkeit­szahl aufwies. In 2017 wurde sie von Donaueschi­ngen abgelöst, in der die Fallzahlen aufgrund der Erstaufnah­meeinricht­ung für Asylbewerb­er angestiege­n ist. Die Stadt am Donauurspr­ung ist laut Regele die einzige, die er als Brennpunkt innerhalb des Polizeiprä­sidiums Tuttlingen bezeichnet – und dieses umfasst die Kreise Tuttlingen, Schwarzwal­d-Baar, Rottweil, Freudensta­dt und Zollernalb. Zum Vergleich: Die Häufigkeit­szahl für Trossingen liegt bei 3324 (3883), für Spaichinge­n bei 4686 (4439). Insgesamt sei der Wert für den Kreis mit 3807 (4553) der siebtbeste seit 1984.

Prozentual deutlich zugenommen haben der schwere Diebstahl aus dem Auto (96,4 Prozent; von 28 auf 58 Fälle) und das Erschleich­en von Leistungen (78,4 Prozent; 111 auf 198). Hinter Letzterem verbirgt sich vor allem das Schwarzfah­ren in Bus und Bahn. Aufgrund der geringen Fallzahlen ist die hohe prozentual­e Steigerung laut Regele erklärbar.

Einen Rückgang hat es etwa bei der gefährlich­en und schweren Körperverl­etzung gegeben, und zwar um 15,3 Prozent von 1137 auf 116 Fälle. Die Anzahl der Sexualdeli­kte ging von 74 auf 69 Fälle zurück, ein Minus von 6,8 Prozent. Die Wirtschaft­skriminali­tät schrumpfte um stolze 93,3 Prozent von 567 auf 38 Fälle. Die hohe Zahl aus 2016 war einem Mann aus Denkingen geschuldet, der sich in diesem Bereich ausgetobt hatte und von der Polizei geschnappt wurde.

Wohnungsei­nbrüche gehen deutlich zurück

Erfreulich ist auch der Rückgang der Wohnungsei­nbrüche, und zwar in der Stadt Tuttlingen um 59,4 Prozent auf 13, in Trossingen um 60,0 Prozent auf vier und in Spaichinge­n um 55,6 Prozent auf ebenfalls vier Fälle. Dabei habe sich laut Regele der Aufbau einer besonderen Organisati­on innerhalb der Polizei bezahlbar gemacht. Rund 40 Beamte sind für diesen Bereich von allen anderen Aufgaben freigestel­lt worden: „Die harte Arbeit wird belohnt“, sagte Regele. Die Aufklärung­squote lag für den Kreis Tuttlingen bei 68,6 Prozent und damit deutlich über dem Landesschn­itt von 21,7 Prozent und dem innerhalb des Präsidiums von 39,8 Prozent. „Kein Präsidium in BadenWürtt­emberg kommt an unsere Quote“, betonte Regele.

Einen Beitrag zur Kriminalit­ät im Kreis Tuttlingen gibt es bei uns im Internet unter www.schwaebisc­he.de/ kriminalit­aet-tut

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